Armut. Hoffnung. Schuldenfalle? Mikrokredite in Kambodscha.

Armut. Hoffnung. Schuldenfalle? Mikrokredite in Kambodscha.

Helfen sie tatsächlich, die Armut zu lindern? Oder treiben sie die Armen nicht vielmehr in die Schuldenfalle? Mikrokredite sind in Kambodscha weit verbreitet, das Land gehört – gemessen am Pro-Kopf-Volumen – zu den weltweit grössten Mikrofinanzmärkten ...
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vor 11 Monaten
Helfen sie tatsächlich, die Armut zu lindern? Oder treiben sie die
Armen nicht vielmehr in die Schuldenfalle? Mikrokredite sind in
Kambodscha weit verbreitet, das Land gehört – gemessen am
Pro-Kopf-Volumen – zu den weltweit grössten Mikrofinanzmärkten.
Doch das System steht in der Kritik. Mai Chhen* lebt ein
bescheidenes Leben. Doch sie brauchte ein Motorrad für den Weg in
die Fabrik, musste die Spitalrechnungen für ihren kranken Vater
begleichen, die Schulkosten für ihren Sohn. Dafür reichte der Lohn
als Textilarbeiterin nicht. Mikrokredite schienen die Lösung. Jetzt
sitzt Mai Chhen tief in der Schuldenfalle. 14'000 Dollar: Wird sie
die je zurückzahlen können? «Ich schäme mich», sagt Bäuerin Heng
Borey* «aber wir brauchen das Geld, um zu überleben». Zum
Überleben. Um ihre Kreditschulden begleichen zu können, muss Heng
Borey neue Kredite aufnehmen. Ein Teufelskreis. Mikrofinanz.
Mikrokredite. Die Idee ist eigentlich einfach: Jemand bekommt etwas
Geld, investiert es zum Beispiel in ein kleines Geschäft. Erzielt
damit mehr Einkommen und zahlt den Kredit zurück. Nur: Die Realität
sieht in Kambodscha oft anders aus. «Die Mikrofinanz ist ein
Geschäft, das auf Gier basiert», sagt eine Kritikerin.
«Mikrofinanzinstitute müssen rentabel sein», sagt der
Branchenvertreter. Mikrokredite in Kambodscha. Sie sind weit
verbreitet. Sind sie auch effektiv? Oder doch nur: Armut. Hoffnung.
Schuldenfalle? * Namen geändert.

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