Saudi-Arabien wappnet sich für die Zeit nach dem Öl
Öl hat Saudi-Arabien reich gemacht. Doch das Ende der bisherigen
Geldquelle ist absehbar. Mit einer Reihe von wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Reformen will sich das Königreich daher für die
Zukunft rüsten. Die Frage ist: Kann das gelingen?
27 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Öl hat Saudi-Arabien reich gemacht. Doch das Ende der bisherigen
Geldquelle ist absehbar. Mit einer Reihe von wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Reformen will sich das Königreich daher für die
Zukunft rüsten. Die Frage ist: Kann das gelingen? «Vision 2030»
heisst das Reformpaket. Es soll die Saudische Gesellschaft
modernisieren, die Abhängigkeit vom Öl reduzieren sowie
ausländische Investitionen anlocken. Der Kopf hinter der «Vision
2030» ist Kronprinz Mohammed Bin-Salman, der starke Mann der
absolutistischen Erbmonarchie. Seit er an der Macht ist, hat es
eine Reihe von Liberalisierungen gegeben. Frauen dürfen wieder
Autofahren, in Kinos und Cafés dürfen neu unverheiratete Frauen und
Männer gemeinsam Zeit verbringen. Auch auf dem Arbeitsmarkt dürfen
Frauen mittlerweile in Berufen arbeiten, die bis vor ein paar
Jahren nur den Männern offen standen. Während viele, vor allem
junge Frauen in den urbanen Zentren, die Reformen begrüssen,
kritisieren Aktivistinnen, dass dabei vielmehr wirtschaftliche
Interessen im Vordergrund stehen statt die Stärkung von
Frauenrechten. Sie verweisen auf die weiterhin inhaftierten
Aktivistinnen. Tempo und Inhalt der Reformen würden von oben, von
Mohammed Bin Salman, vorgegeben. Ihm geht es dabei auch um die
langfristige Machtsicherung des Königshauses. Saudi-Arabien ist
eine absolutistische Erbmonarchie, freie Meinungsäusserung ist
nicht möglich. Bisher garantierten die Öleinnahmen vielen Saudis
ein angenehmes Leben in Wohlstand, im Gegenzug wurde der
Herrschaftsanspruch der Königsfamilie nicht in Frage gestellt.
Damit dies in Zukunft so bleibt versucht Mohammed Bin Salman die
Wirtschat breiter aufzustellen. Immense Investitionen in die
Unterhaltungsindustrie sollen – gemeinsam mit den
gesellschaftlichen Liberalisierungen – seine junge Bevölkerung bei
Laune halten. Das alles gehört genauso zu seiner «Vision 2030» wie
der Bau futuristischer Städte mitten in der Wüste und weitere
fantastische Grossprojekte. All das ist bisher erst ein Versprechen
für eine glänzende Zukunft, und für das Königshaus auch eine grosse
Wette. Geht sie auf, so soll die Erbmonarchie noch lange Zeit
weiterbestehen. Im Gegenzug soll die Bevölkerung weiterhin am
wirtschaftlichen Reichtum teilhaben können.
Geldquelle ist absehbar. Mit einer Reihe von wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Reformen will sich das Königreich daher für die
Zukunft rüsten. Die Frage ist: Kann das gelingen? «Vision 2030»
heisst das Reformpaket. Es soll die Saudische Gesellschaft
modernisieren, die Abhängigkeit vom Öl reduzieren sowie
ausländische Investitionen anlocken. Der Kopf hinter der «Vision
2030» ist Kronprinz Mohammed Bin-Salman, der starke Mann der
absolutistischen Erbmonarchie. Seit er an der Macht ist, hat es
eine Reihe von Liberalisierungen gegeben. Frauen dürfen wieder
Autofahren, in Kinos und Cafés dürfen neu unverheiratete Frauen und
Männer gemeinsam Zeit verbringen. Auch auf dem Arbeitsmarkt dürfen
Frauen mittlerweile in Berufen arbeiten, die bis vor ein paar
Jahren nur den Männern offen standen. Während viele, vor allem
junge Frauen in den urbanen Zentren, die Reformen begrüssen,
kritisieren Aktivistinnen, dass dabei vielmehr wirtschaftliche
Interessen im Vordergrund stehen statt die Stärkung von
Frauenrechten. Sie verweisen auf die weiterhin inhaftierten
Aktivistinnen. Tempo und Inhalt der Reformen würden von oben, von
Mohammed Bin Salman, vorgegeben. Ihm geht es dabei auch um die
langfristige Machtsicherung des Königshauses. Saudi-Arabien ist
eine absolutistische Erbmonarchie, freie Meinungsäusserung ist
nicht möglich. Bisher garantierten die Öleinnahmen vielen Saudis
ein angenehmes Leben in Wohlstand, im Gegenzug wurde der
Herrschaftsanspruch der Königsfamilie nicht in Frage gestellt.
Damit dies in Zukunft so bleibt versucht Mohammed Bin Salman die
Wirtschat breiter aufzustellen. Immense Investitionen in die
Unterhaltungsindustrie sollen – gemeinsam mit den
gesellschaftlichen Liberalisierungen – seine junge Bevölkerung bei
Laune halten. Das alles gehört genauso zu seiner «Vision 2030» wie
der Bau futuristischer Städte mitten in der Wüste und weitere
fantastische Grossprojekte. All das ist bisher erst ein Versprechen
für eine glänzende Zukunft, und für das Königshaus auch eine grosse
Wette. Geht sie auf, so soll die Erbmonarchie noch lange Zeit
weiterbestehen. Im Gegenzug soll die Bevölkerung weiterhin am
wirtschaftlichen Reichtum teilhaben können.
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