2057 - eine Novelle aus der Zukunft in mehreren Teilen - Teil 3
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Peter war unruhig, wirkte verzweifelt. Eva und er saßen sich
gegenüber im virtuellen Raum, körperlich waren sie jeder bei sich
daheim. Peter, 53 Jahre alt, war seit drei Jahren arbeitslos. Er
war zuvor Anwalt bei einem internationalen Konzern gewesen, hatte
sich dort eine respektable Position erarbeitet und ein
vorzeigbares Gehalt erwirtschaftet. Nun war alles weg.
Durch Automatisierung, Datentransparenz, Maschine Learning und
den Einsatz von Künstlicher Inteligenz in Führungspositionen
wurden kaum noch humane Anwälte gebraucht. Er litt darunter,
obsolet geworden zu sein, überflüssig, regelrecht "ein Loch in
der Natur".
In den Jahren 2020 bis 2030 hatte er - wie fast alle Überlebenden
- nach und nach etwa die Hälfte seiner Familie und seiner
sonstigen sozialen Kontakte verloren. Er hatte in dieser Zeit
sein Studium abgeschlossen, seine Frau kennen gelernt, eine
Familie gegründet und Karriere gemacht. Seine Frau hatte ihn vor
zwei Jahren verlassen, seitdem war er nicht nur in Sinnlosigkeit
versunken, sondern auch in Einsamkeit.
Peter war erschreckend dick geworden, und Eva und er arbeiteten
seit Wochen daran, sein Körperbewusstsein zu wecken. Doch diese
verdammte Sinnlosigkeit machte es schwer. Wozu wozu wozu? War es
nicht besser, möglichst schnell zu sterben, wenn es nichts mehr
gab, wofür es sich lohnte zu leben?
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