Neue Ansätze zur Hemmung der HIV-Replikation
Beschreibung
vor 9 Jahren
Das größte Problem für HIV-infizierte Personen ist die Tatsache,
dass die Infektion nicht „geheilt“ werden kann und die Betroffenen
ihr Leben lang infiziert bleiben. Deshalb erfordert die HIV
Infektion die dauerhafte Anwendung von Therapien, die das Virus an
der Replikation hindern und damit die „Viruslast“ im Körper
möglichst gering halten. Die optimale Bekämpfung der HIV-Infektion
wären Wirkstoffkombinationen die sowohl die Produktion des Virus
durch persistent infizierte Reservoirs als auch die Neuinfektion
von HIV-Zielzellen unterbinden. Interessanterweise sind einige
zelluläre Faktoren bekannt, die in die HIV-Replikation eingreifen
und der HIV-Produktion entgegenwirken können. Ein Beispiel für
solche HIV-Restriktionsfaktoren sind die Risp/ Fam21 Proteine, die
mit dem HIV Rev Protein interagieren und so vermutlich seine
regulatorische Funktion hemmen können. Frühere Untersuchungen an
persistent HIV-infizierten Astrozyten belegten einen Zusammenhang
zwischen der Expressionsstärke von Risp/ Fam21 und der Hemmung der
HIV Produktion in diesen Zellen. In dieser Arbeit wurde mit Hilfe
der quantitativen PCR Analyse gezeigt, dass risp/ fam21 Gene in
unterschiedlichen Stärken in menschlichen Zellen exprimiert werden.
Zur Modulation der Risp/ Fam21 Expression in diesen als auch
anderen für HIV relevanten Zellen wurde ein lentivirales
Vektorsystem etabliert. In akut infizierten T-Zellen wurde kein
Einfluss der Risp/ Fam21-Modulation auf die HIV-Infektion gefunden,
was die Theorie nahelegt, dass Risp/ Fam21 Proteine nur in
persistent infizierten Zellen wie den o.g. Astrozyten eine
Aktivität zeigen könnten. Um neue Inhibitoren der akuten
HIV-Infektion gesunder Zellen zu identifizieren, wurde die
medizinische Heilpflanze Cistus incanus (Ci) im Hinblick auf ihre
anti-HIV Aktivität getestet. Bei dieser Pflanze handelt es sich um
eine sehr polyphenolreiche Pflanze und Polyphenole stellen eine
interessante Klasse an HIV-Inhibitoren dar. In der vorliegenden
Arbeit wurde gezeigt, dass Präparate aus Ci die Infektion von
Zellen hemmen, indem sie spezifisch an die Virusoberfläche binden
und die Anheftung der Viren an die Zielzellen verhindern. Präparate
aus Ci inhibieren ein sehr breites Spektrum an verschiedenen
HIV-Laborstämmen und –Patientenisolaten.
dass die Infektion nicht „geheilt“ werden kann und die Betroffenen
ihr Leben lang infiziert bleiben. Deshalb erfordert die HIV
Infektion die dauerhafte Anwendung von Therapien, die das Virus an
der Replikation hindern und damit die „Viruslast“ im Körper
möglichst gering halten. Die optimale Bekämpfung der HIV-Infektion
wären Wirkstoffkombinationen die sowohl die Produktion des Virus
durch persistent infizierte Reservoirs als auch die Neuinfektion
von HIV-Zielzellen unterbinden. Interessanterweise sind einige
zelluläre Faktoren bekannt, die in die HIV-Replikation eingreifen
und der HIV-Produktion entgegenwirken können. Ein Beispiel für
solche HIV-Restriktionsfaktoren sind die Risp/ Fam21 Proteine, die
mit dem HIV Rev Protein interagieren und so vermutlich seine
regulatorische Funktion hemmen können. Frühere Untersuchungen an
persistent HIV-infizierten Astrozyten belegten einen Zusammenhang
zwischen der Expressionsstärke von Risp/ Fam21 und der Hemmung der
HIV Produktion in diesen Zellen. In dieser Arbeit wurde mit Hilfe
der quantitativen PCR Analyse gezeigt, dass risp/ fam21 Gene in
unterschiedlichen Stärken in menschlichen Zellen exprimiert werden.
Zur Modulation der Risp/ Fam21 Expression in diesen als auch
anderen für HIV relevanten Zellen wurde ein lentivirales
Vektorsystem etabliert. In akut infizierten T-Zellen wurde kein
Einfluss der Risp/ Fam21-Modulation auf die HIV-Infektion gefunden,
was die Theorie nahelegt, dass Risp/ Fam21 Proteine nur in
persistent infizierten Zellen wie den o.g. Astrozyten eine
Aktivität zeigen könnten. Um neue Inhibitoren der akuten
HIV-Infektion gesunder Zellen zu identifizieren, wurde die
medizinische Heilpflanze Cistus incanus (Ci) im Hinblick auf ihre
anti-HIV Aktivität getestet. Bei dieser Pflanze handelt es sich um
eine sehr polyphenolreiche Pflanze und Polyphenole stellen eine
interessante Klasse an HIV-Inhibitoren dar. In der vorliegenden
Arbeit wurde gezeigt, dass Präparate aus Ci die Infektion von
Zellen hemmen, indem sie spezifisch an die Virusoberfläche binden
und die Anheftung der Viren an die Zielzellen verhindern. Präparate
aus Ci inhibieren ein sehr breites Spektrum an verschiedenen
HIV-Laborstämmen und –Patientenisolaten.
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