„Die Inflation spielt uns in die Karten“ - Auktionator Henrik Hanstein vom Kunsthaus Lempertz
38 Minuten
Beschreibung
vor 1 Jahr
Immer wieder werden bei Kunstauktionen Höchstpreise erzielt –
auch für Werke von Künstlern, die nur einer kleinen Gemeinde
bekannt sind. Es ist ein Geschäft, das auch in Krisenzeiten
funktioniert, wie Henrik Hanstein, Chef des Kölner Auktionshauses
Lempertz erklärt. „Die Inflation spielt uns ein bisschen in die
Karten“, sagt Hanstein im Podcast „Die Stunde Null“. „Es gibt ja
auch eine Flucht in Sachwerte.“ So können auch für weniger
prominente Künstler schon einmal Preise an der Millionenmarke
erzielt werden. Da sich erworbene Kunstwerke nach einiger Zeit
steuerfrei weiterveräußern lassen, gibt es eine wachsende Zahl
von Anlegern, die in Gemälde oder Skulpturen investieren.
Allerdings rät Hanstein, dessen Haus eine fast 180-jährige
Geschichte hat, davon ab, Kunst nur aus finanziellen Motiven zu
kaufen: „Man sollte Kunst kaufen aus Spaß an der Freude. Wer aus
Gründen der Kapitalanlage kauft, kann sich die Finger
verbrennen.“ Hanstein, der auch den Verband der Europäischen
Versteigerer leitet, geht davon aus, dass sich ein zunehmender
Teil des Geschäfts ins Internet verlagert, auch wenn es noch
lange physische Versteigerungen geben werde. Von NFTs, also
elektronischen Kunstwerken, deren Einzigartigkeit per Blockchain
gesichert werden soll, hält er nicht viel. „So richtig ist das
auf den Auktionen nicht gelandet“, sagt er. „Der NFT-Markt ist
hochgeschossen, da war auch viel Manipulation drin. Und jetzt
dampft sich das auf die Normalität runter.“ // Weitere Themen:
Was machen eigentlich Russlands Unternehmer?
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