№ 11 Guides bei der Continental AG: Ein Hauch von Illegalität

№ 11 Guides bei der Continental AG: Ein Hauch von Illegalität

Über Vertrauen in Netzwerken, intrinsische Motivation der Graswurzel-Akteure und fatale Folgen von angelegten Maßstäben
1 Stunde 2 Minuten
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Beschreibung

vor 3 Jahren
Harald Schirmer ist ein extrem sichtbarer Vorreiter, wenn es um
Leben und Arbeiten in der neuen Arbeitswelt geht. Für das von ihm
initiierte Botschafter-Netzwerk der "Guides" bei der Continental AG
ist er vielfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem "Leader
in the Digital Age" Award. Er schreibt und spricht über
Organisationsentwicklung auf Augenhöhe, und er baut Brücken
zwischen technologischer und kultureller Transformation. Formal ist
Harald Schirmer in der Organisationsentwicklung der
Continental AG im Bereich "Human Relations" zu finden - nicht mehr
"Human Ressources", das ist ihm wichtig. Für seine disruptiven
Ansätze wird er gerne als „trusted irritator“ und pragmatischer
Visionär bezeichnet. Transparenz, Diversität, Beteiligung, neue
Lernformen und Kulturentwicklung sind ihm sehr wichtig und er lebt
dies sichtbar vor. Er ist Verbinder, Vernetzer und Guide.
Warum Guide? Die Guides sind das Netzwerk der Veränderer und
Multiplikatoren innerhalb der Continental AG. Bereits 2012 begann
das Guide-Netzwerk mit seinen ersten Schritten. Oft am direkten
Chef vorbeigelotst, werden immer mehr Guides Schritt für Schritt an
Bord geholt. Es beginnt eine Vernetzungsinitiative aus der Mitte
der Organisation, die heute rund 1.700 offizielle und jede Menge
inoffizielle Unterstütze umfaßt. Wir diskutieren, wie man so ein
Projekt vor den kritischen Fragen des traditionellen Managements
schützen kann, und wie viel Bedeutung der Aufbau einer
vertrauensvollen Beziehung zu den Entscheidern dabei hat. Wir
blicken auch auf die ungewohnte neue Herausforderung Corona, und
stellen fest, dass das Netzwerk einfach schneller die Antwort
findet als die Hierarchie. Dabei geht es nicht darum, dass
Hierarchie schlecht ist, sondern dass man Hierarchie auch anders
leben kann. Es geht um offene Verfügbarkeit relevanter
Informationen und das Zutrauen in die Mitarbeiter, dass die
richtigen Entscheidungen dort getroffen werden können, wo die
Herausforderungen sicht- und spürbar werden. Harald Schirmer
glaubt, dass ein bestimmter Typ von Mensch in Graswurzelinitiativen
aktiv wird. Die Graswurzel sieht er dabei als Trainingsfeld für
Selbstorganisation. Die Führung sieht er in der Pflicht, die
Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Freiräume selbst
verantwortungsvoll ausgelotet werden können. "Es ist ein bisschen
wie BGB versus 10 Gebote - entweder man versucht, alles runter bis
ins kleinste Detail zu regeln, oder man gibt den groben Rahmen
vor". Was ist sein Tipp für alle Graswurzel-Akteure: Sorge dafür,
dass Du über die Erfüllung Deiner normalen Arbeit das Vertrauen bei
Deinem Chef wachsen läßt, damit Du darüber hinaus diejenigen Dinge
bewegen kannst, die Dir am Herzen liegen und mit diesen Aktivitäten
Wirksamkeit zu entfalten.

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