Deutsche Industrie unter Druck: Was ist die richtige Politik für den Strukturwandel?

Deutsche Industrie unter Druck: Was ist die richtige Politik für den Strukturwandel?

51 Minuten
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Beschreibung

vor 1 Jahr

Die wirtschaftlichen Strukturen sind im Fluss. Unternehmen kommen
und gehen. Biontech verlagert die Krebsforschung nach
Großbritannien, BASF produziert die Grundchemie verstärkt in
China, Bayer betreibt Genforschung künftig in den USA. Aber es
gibt auch Zuzüge. Tesla baut E-Autos in Grünheide, Apple verlegt
sein Design-Zentrum nach München, Intel produziert künftig Chips
in Magdeburg. Und dann gibt es noch Viessmann. Ist das die Geburt
eines transatlantischen Klima-Champions, wie das BMWK meint, oder
der weitere Verlust einer Klimatechnologie aus Deutschland? Das
alles wirft Schlaglichter auf den strukturellen Wandel. Und es
ist nur die Spitze des Eisberges. Alte, industrielle Sektoren,
die Deutschland groß und wohlhabend gemacht haben, sind immer
öfter in Schwierigkeiten. Neue, zukunftsträchtige Branchen, von
denen wir noch nicht sehr viele haben, tun sich schwer.


Und was tut die Politik? Sie betreibt noch immer Strukturpolitik.
Einerseits werden schwindsüchtige Branchen finanziell gepäppelt
und regulativ geschützt. Der Vorschlag einer Industriepreisbremse
ist der neuste Coup. Aber es werden auch auserwählte Sektoren,
von denen die Politik meint, dass sie zukunftsträchtig seien, mit
Subventionen gedopt. Es gibt aber auch eine andere Seite.
Energieintensive Branchen haben wenig zu lachen. Verbrenner
werden verboten, Öl- und Gasheizungen auch. Das ist Klimapolitik
mit der Brechstange. Der Automobil-Cluster Deutschland mit über
900.000 Beschäftigten zerbröselt. Ein süddeutscher „Rostgürtel“
wird denkbar. Die Politik bremst und gibt gleichzeitig Gas. Was
ist aber nun die richtige Politik in einer solchen Situation des
strukturellen Wandels?


Ein Gespräch zwischen Prof. Dr. Oliver Holtemöller (Leibniz
Institut für Wirtschaftsforschung Halle,
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) und Prof. Dr. Norbert
Berthold (Universität Würzburg).


Aus dem Inhalt:


Einleitung (00:18)


Was ist eigentlich Strukturwandel? (03:25)


Steht das „Geschäftsmodell Deutschland“ auf dem Spiel? Welche
Rolle spielt der ökologische Umbau? (16:24)


Sind Politiker die besseren Unternehmer? (27:39)


Was ist von der „transformativen Angebotspolitik“ zu halten?
(36:58)


Wie sollte eine gute Politik für den Strukturwandel aussehen?
(46:27)


Die Referenten:


Prof. Dr. Oliver Holtemöller ist
stellvertretender Präsident des Instituts. Er ist Professor für
Volkswirtschaftslehre, insbesondere Makroökonomik an
der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und
Leiter der Abteilung Makroökonomik am IWH.


Von 2001 bis 2003 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im
Sonderforschungsbereich 373: Quantifizierung und Simulation
Ökonomischer Prozesse an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von
2003 bis 2009 war er Juniorprofessor für Allgemeine
Volkswirtschaftslehre an der RWTH Aachen.


Er hat Volkswirtschaftslehre, Angewandte Mathematik und
Praktische Informatik an der Justus-Liebig-Universität
Gießen studiert. Anschließend war er von 1998 bis 2001
Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und
absolvierte das gemeinsame Graduiertenkolleg Angewandte
Mikroökonomik der Freien Universität Berlin und
der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Promotion erfolgte
2001 an der Freien Universität zu Berlin (Dissertation: Vector
Autoregressive Models and Monetary Policy Analysis).


Prof. Dr. Norbert Berthold ist Professor (em.)
für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftsordnung und
Sozialpolitik an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Er
war an den Universitäten Freiburg, Münster, Hamburg, Düsseldorf
und Würzburg tätig. Norbert Berthold ist Initiator und
Betreiber des Ökonomen-Blogs „Wirtschaftliche Freiheit“ und damit
auch Namensgeber und Initiator dieses Podcasts.

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