Gesprochene Antike »Die 'Zivilisierung der Barbaren': Debatten um kulturellen Wandel im Römischen Reich«

Gesprochene Antike »Die 'Zivilisierung der Barbaren': Debatten um kulturellen Wandel im Römischen Reich«

1 Stunde 18 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Das Imperium Romanum war ein multikulturelles und multiethnisches
Gebilde. Dominant waren dabei jedoch schon aus politischen
Gründen die römisch-lateinische und – in gewissem Umfang – die
griechische Kultur und Sprache. Dementsprechend ist es nicht
verwunderlich, dass bereits vor rund zweitausend Jahren intensive
Debatten um die Wünschbarkeit, Umsetzbarkeit und mögliche
Konsequenzen kultureller Anpassung als fremd empfundener Menschen
geführt wurden. Für manche Denker ergab sich aus diesen Fragen
sogar eine Art historischer Mission – so sprach etwa der ältere
Plinius davon, dass Italien von der Macht der Götter ausersehen
sei, »zerstreute Reiche zu vereinigen, die Sitten zu mildern, die
verschiedenen und rohen Sprachen so vieler Völker durch
sprachlichen Austausch zu gemeinsamer Umgangssprache
zusammenzuführen, dem Menschen Zivilisation zu geben, kurz, das
eine Vaterland aller Völker auf dem ganzen Erdkreis zu werden«
(Naturalis Historia, 3,39). Andere Autoren betonten dagegen
vielmehr die angeblich prinzipielle, unüberwindliche
Minderwertigkeit der sogenannten Barbaren. Diesen und weiteren
einschlägigen Zeugnissen aus verschiedenen Genres der antiken
Literatur geht der Vortrag nach.


 


Vortrag: Dr. Jonas Scherr ist wissenschaftlicher
Assistent am Lehrstuhl für Alte Geschichte der Universität
Stuttgart. Seine Forschungsinteressen gelten der
römisch-lateinischen und griechischen Geistes- und
Literaturgeschichte, den ›Randbereichen‹ der antiken
Mittelmeerwelt sowie – in methodischer Hinsicht – der Epigraphik.


 


Lesung und Einrichtung: Jule Hölzgen und Orlando Schenk,
Mitglieder des Sprecherensembles


Techische Einrichtung: Hannes Keller


 


Eine Kooperation der Abteilung Alte Geschichte des Historischen
Instituts der Universität Stuttgart, des Landesmuseums
Württemberg und der Akademie für gesprochenes Wort.


 

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