#12 Die Wiederentdeckung des ukrainischen Lebens in Deutschland mit Oleksandra Bienert

In dieser Podcastfolge von “Borschtsch für Anfänger” geht es um
die ukrainische Community in Deutschland und ihre Entwicklung im
Laufe der Zeit. Die Gastgeber sprechen mit ihrem Gast Oleksandra
Bienert über die aktuellen Herausforderungen und die Geschichte
der ukrainischen Community in Deutschland. Oleksandra berichtet,
dass seit der russischen Invasion in der Ukraine im Jahr 2022
viele Menschen nach Deutschland geflohen sind und die ukrainische
Community hier stark gewachsen ist. Sie betont jedoch, dass es
bisher kaum Strukturen und Organisationen gibt, um die Interessen
der ukrainischen Community gebündelt zu vertreten. Deshalb
engagiert sie sich dafür, Menschen aus der Ukraine in politischer
Teilhabe zu unterstützen und Strukturen aufzubauen. Oleksandra
hat eine Fortbildungsreihe gestartet, um Aktivistinnen und
Aktivisten aus der Ukraine dabei zu helfen, Vereine zu gründen
und mit der deutschen Öffentlichkeit umzugehen. Oleksandra betont
die Notwendigkeit nachhaltiger Strukturen, um die ukrainische
Stimme in Deutschland zu vertreten. Sie erwähnt auch die Gründung
der Allianz ukrainischer Organisationen als einen Schritt in
diese Richtung. Die Allianz ist ein Dachverband, der verschiedene
ukrainische Initiativen und Vereine in Berlin vereint. Oleksandra
und die Gastgeber diskutieren auch die Bedeutung der
Euromaidan-Proteste und der Revolution der Würde in der Ukraine
im Jahr 2013-2014 für die Entstehung von ukrainischen Initiativen
in Deutschland. Oleksandra wurde für ihr Engagement mit einem
Verdienstorden von Berlin ausgezeichnet und sieht dies als
Anerkennung für die ukrainische Community und ihren Kampf für
Freiheit und Diversität. Sie erzählt auch von einem Fotoprojekt
namens "30 Ukrainians", bei dem sie 30 Menschen mit ukrainischer
Migrationsgeschichte in Berlin porträtiert hat. Das Projekt
sollte anlässlich des 30-jährigen Unabhängigkeitstages der
Ukraine stattfinden und die Vielfalt der ukrainischen Community
in Berlin zeigen. Leider wurde die Premiere des Projekts aufgrund
der russischen Invasion in der Ukraine im Jahr 2022 überschattet
und geriet in den Hintergrund. Die Porträts sind jedoch immer
noch in der Nathanael-Kirche Grazer-Platz und können ausgeliehen
werden. Insgesamt war das Projekt eine Möglichkeit, die
ukrainische Community in Berlin sichtbar zu machen und ihre
verschiedenen Facetten zu zeigen. Oleksandra hat sich auch mit
dem Thema Feminismus in der Ukraine beschäftigt und einen Text
über die Stärke und Resilienz ukrainischer Frauen in Kriegszeiten
geschrieben. Sie betont, dass Frauen in der Ukraine seit den
Zeiten des Maidans und des russischen Krieges in der Ukraine viel
erkämpft haben, was Rollenverständnisse und Gleichstellung
angeht. Sie erwähnt das Projekt Invisible Bataillon, das sich für
die Gleichstellung von Frauen in der Armee eingesetzt hat, und
Gesetzesänderungen, die Frauen den Zugang zu bestimmten Berufen
ermöglicht haben.





#Projekte mit Oleksandra Bienert:


https://ukr-alliance.de/


https://ukraineverstehen.de/author/oleksandra-bienert/


https://www.kyiv-dialogue.org/de/news/newsreader/artists-statement-von-oleksandra-bienert-zur-portraetserie-30-ukrainerinnen-in-berlin.html


⁠https://cinemova.de/⁠


#weitere Links:


https://huri.harvard.edu/


Bild: Copyright by Liza Burdeniuk





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