#204: 10 Dinge, die Du zur MRT bei MS wissen solltest. Interview mit dem Neuroradiologen Prof. Dr. Mike Wattjes
Prof. Mike Wattjes ist Neuroradiologe an der Medizin. Hochschule
Hannover und erklärt gut verständlich, was Du zur MRT bei MS wissen
solltest. Hier geht es zum Blogbeitrag, wo es unter anderem die
verschriftlichte Form des Interview zum Nachlesen...
56 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Prof. Mike Wattjes ist Neuroradiologe an der Medizin. Hochschule
Hannover und erklärt gut verständlich, was Du zur MRT bei MS
wissen solltest.
Hier geht es zum Blogbeitrag, wo es unter anderem die
verschriftlichte Form des Interview zum Nachlesen gibt:
https://ms-perspektive.de/204-mrt-mike-wattjes
Diesmal spreche ich mit Prof. Dr. Mike
P. Wattjes über die Bedeutung der MRT
als Bildgebung bei der
Diagnosestellung, Verlaufsbeurteilung,
für Therapieentscheidungen und für die
Überwachung von verlaufsmodifizierenden
Therapien bei MS-PatientInnen. Prof.
Wattjes ist Leiter der
Neuroinflammatorischen und
Neuroinfektiologischen Neuroradiologie
an der Medizinischen Hochschule
Hannover. Außerdem ist er Erstautor der
MAGNIMS Richtlinie 2021, die weltweite
Empfehlungen und Standards für die
MRT-Untersuchung an Menschen mit MS
vorgibt.
Er erklärt die zehn wichtigsten Dinge
der MRT bei Multipler Sklerose in
leicht verständlicher Art und Weise.
Außerdem geht es um gut erprobte
Möglichkeiten der MRT-Bildgebung, die
hoffentlich bald allen MS-PatientInnen
zur Verfügung stehen werden und wie
wichtig die Standardisierung ist, um
das Potenzial der
Magnetresonanztomografie zu nutzen.
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Inhaltsverzeichnis
Vorstellung Prof. Dr. Mike
P. Wattjes
Magentresonanztomografie
(MRT) bei Multipler
Sklerose
Verabschiedung
Vorstellung Prof. Dr. Mike P. Wattjes
Ich bin geboren in Ostfriesland und
habe in Hannover Medizin studiert und
wusste lange nicht so genau, was ich so
machen sollte, und war so lange am
Zweifeln, mache ich jetzt Neurologie
oder mache ich jetzt Radiologie. Also
ich fand halt beides total spannend
einmal so die Neurowissenschaften, aber
ich fand halt auch Bildgebung und auch
Intervention, also Interventionen
irgendwie total spannend. Und dann war
es so, dann dachte ich so, na ja
beginnst du doch noch mal mit der
Neurologie, probierst es noch mal und
ich hatte irgendwie das Gefühl, ich
brauche noch mal so ein bisschen so
einen Tapetenwechsel, weg aus
Norddeutschland.
Dann habe ich meine Facharztausbildung
in Bonn gemacht, im Rheinland, erst ein
Jahr Neurologie und dann habe ich doch
gemerkt, na ja, die Bildgebung ist doch
für mich mehr anziehend als die pure
Neurologie. Dann habe ich erst eine
breite radiologische Ausbildung
genossen in Bonn und habe dann das
Angebot bekommen, habe da schon ein
bisschen wissenschaftlich gearbeitet
auf dem Gebiet von Multipler Sklerose
und anderen neurologischen
Erkrankungen, bekam dann das Angebot
nach Amsterdam zu gehen. Das war ganz
interessant, weil meine damalige
Freundin und jetzige Frau konnte ihre
Facharztausbildung für Kinderheilkunde
in Utrecht machen und das konnten wir
ganz gut verbinden. Wir haben in
Utrecht gewohnt und meine Frau hat in
Utrecht gearbeitet. Und ich habe in
Amsterdam am MS-Zentrum, im
Alzheimer-Zentrum gearbeitet und habe
dort meinen Neurologie-Schwerpunkt
gemacht.
Und da sind wir so ein bisschen hängen
geblieben, also unsere beiden Kinder
sind dort geboren, wir haben geheiratet
und am Ende des Tages bin ich über zehn
Jahre dort geblieben, habe mich auch
sehr, sehr wohl gefühlt. Und dann haben
wir uns, als die Kinder so ein bisschen
größer wurden und zur Schule mussten,
jedenfalls der Größte, haben wir uns
entschlossen, wieder zurückzugehen nach
Deutschland. Dann gab es die
Möglichkeit, zurückzugehen nach
Hannover, wo ich studiert habe.
Und da sind wir jetzt seit 2017 und
beschäftige mich weiterhin noch mit
entzündlichen Erkrankungen,
insbesondere Bildgebung der Multiplen
Sklerose, aber auch mit anderen
Erkrankungen, Bewegungsstörungen,
anderen neurodegenerativen
Erkrankungen. Ich bin immer noch
affiliiert mit
dem internationalen
MAGNIMS-Netzwerk, für die
Leute, die es nicht wissen, ein
europäisches Konsortium mit
MS-Experten, -Zentren, die sich sehr
mit Bildgebung der Multiplen Sklerose
befassen. Ich bin auch Erstautor der
Empfehlungen für die Bildgebung der
Multiplen Sklerose und mir macht es
immer noch sehr viel Spaß, mich mit
dieser komplexen und unglaublich
spannenden Erkrankung von der
bildgebenden Seite zu
beschäftigen.
Wo findet man mehr Informationen
zur MRT und interessanter
Forschung bei MS?
Ja, also die klassischen
Plattformen, also die
KKNMS zum
Beispiel,
die DMSG.
Man kann sich bei den Firmen
informieren, die Geräte
herstellen,
Fachgesellschaften, die DGN
ist sehr aktiv. Die
Leitlinien haben jetzt auch
relativ viel die Bildgebung
implementiert. Bei
der deutschen
Gesellschaft für
Neurologie gibt
sehr viele Informationen.
Die MAGNIMS-Plattform,
von der ich gerade sprach,
gibt relativ viele
Informationen. Also da gibt
es sehr viele Möglichkeiten,
sich sehr gut zu informieren,
und einfach mal jemanden
fragen. Wenn man erst mal
eine Frage hat an Experten,
einfach mal eine E-Mail
schreiben und sagen: „Hey
Mensch, erklär mir das doch
mal, wie es funktioniert oder
erklär mir doch mal, was soll
ich jetzt machen.“ Also ganz
wichtig ist es, einfach auf
die Leute zugehen und nicht
den Kopf in den Sand stecken,
sondern sich extrem gut, ja
metakognitiv nicht nur mit
sich selbst, sondern mit
Erkrankung, mit den
Möglichkeiten
auseinandersetzen, weil
Informationen gibt es
sicherlich genug.
Möchtest du den Hörerinnen und
Hörern noch etwas mit auf dem Weg
geben?
Ja, also ich kann Ihnen nur mit
auf den Weg geben. Beschäftigen
Sie sich mit dieser Erkrankung,
sofern Sie diese Erkrankung
haben. Und seien sich darüber im
Klaren, Sie sind nicht alleine.
Und denken Sie immer daran, Sie
haben eine Erkrankung oder die
neurologische Erkrankung, die man
vielleicht noch mit am besten
behandeln kann. Also Sie sind
nicht alleine mit Ihrem
Schicksal. Das ist sicherlich
eine Diagnose, die keiner gerne
hat. Aber wir haben supergute
diagnostische Möglichkeiten, das
MRT ist eine davon. Ich habe
heute probiert, Werbung für unser
Fach zu machen und hier so ein
bisschen ein Beispiel zu geben,
was wir können. Und wir als Fach
Neuroradiologie werden alles
dafür tun, um Ihnen zur Seite zu
stehen und Ihnen zu helfen.
Und aber Sie haben eben nicht nur
uns, sondern Sie haben auch
fantastische Neurologen mit
extrem guten diagnostischen
Werkzeugen, mit neuen Werkzeugen,
du hast gerade Serum NfL genannt,
es kommen immer wieder neue
Marker dazu, um das
Erkrankungsgeschehen gut zu
monitoren, und wie gesagt, diese
unglaubliche Entwicklung auf dem
therapeutischen Sektor mit immer
neuen Medikamenten, jetzt auch
zum Beispiel die BTKIs, die jetzt
an die Tür klopfen.
Also wie gesagt, die MS ist keine
Diagnose, die man gerne hat, aber
Sie haben mit diesen
Möglichkeiten, die wir Ihnen
heute an die Hand geben können,
viel, viel, viel, viel mehr
Möglichkeiten als noch vor 10-15
Jahren und Sie haben gute
Chancen, relativ gut durchs Leben
zu kommen, nicht alle, aber sehr,
sehr, sehr viele. Und ich kann
Ihnen nur raten: Nutzen Sie diese
Chance! Und ich persönlich und
viele andere Kollegen tun alles
dafür, um Ihnen dabei zu helfen,
und das werden wir auch in
Zukunft weiter tun.
---
Vielen Dank an Prof. Dr. Mike Wattjes
und sein Team, sowie an alle
Neuroradiologen weltweit, die dabei
helfen, die Erkrankung besser zu
diagnostizieren und zu überwachen, und
damit zu einer besseren Behandlung
beitragen.
Bis bald und mach das Beste aus Deinem
Leben,
Nele
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