#198: Das Potenzial von OCT für Überwachung und Prognose der MS. Interview mit Dr. Joachim Havla
Interview mit Dr. Havla zur optischen Kohärenztomografie, kurz OCT,
mit der man die MS überwachen und eine genauere Prognose stellen
kann. Hier geht es zum Blogbeitrag mit dem Transkript des
Interviews zum Nachlesen: Diesmal geht...
54 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Interview mit Dr. Havla zur optischen Kohärenztomografie,
kurz OCT, mit der man die MS überwachen und eine genauere
Prognose stellen kann.
Hier geht es zum Blogbeitrag mit dem Transkript des
Interviews zum Nachlesen:
https://ms-perspektive.de/198-oct-dr-havla
Diesmal geht es um die Optische
Kohärenztomografie, kurz OCT, die es
ermöglicht Sehnerv und Netzhaut des
Auges detailliert zu betrachten. Die
OCT-Ergebnisse können zu einem
wichtigen Biomarker werden, wenn es um
die Abschätzung einer Prognose geht und
um die Überwachung des Verlaufs
inklusive der Wirksamkeit von
verlaufsmodifizierenden Therapien.
Zudem ist ein OCT prinzipiell einfach
in der Durchführung. Es wird kaum
Vorbereitung benötigt, die Untersuchung
dauert wenige Minuten und die
untersuchte Person ist danach weiter
verkehrstüchtig.
Allerdings benötigt man geschultes
Personal für die Bedienung und das
recht teure Gerät muss angeschafft
werden. Damit es in die
Standardversorgung Eingang finden kann,
arbeiten Dr. Joachim Havla und seine
KollegInnen daran, den Nutzen der
Untersuchungsmethode zu beweisen.
Im Interview gibt er detaillierte
Einblicke in das Potenzial der OCT und
erklärt, warum man basierend auf
Sehnerv und Netzhaut so viele Aussagen
über den Zustand des Gehirns treffen
kann.
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Inhaltsverzeichnis
Vorstellung Dr. Joachim
Havla
Bedeutung von Sehnerv und
Netzhaut bei Multipler
Sklerose
Optische Kohärenztomografie
(OCT)
Blitzlicht-Runde
Verabschiedung
Vorstellung Dr. Joachim Havla
Mein Name ist Joachim Havla. Ich bin
Neurologe und Oberarzt am Institut für
klinische Neuro-Immunologie an der
Ludwig Maximilian Universität in
München. Das hört sich so ganz
technisch an, aber Oberarzt hier zu
sein, ist ein ganz vielfältiger Beruf.
Also da ist man jetzt nicht nur
sozusagen zuständig ärztlich für ganz
viele Themen in der Neurologie und ganz
viele Patientinnen und Patienten,
sondern macht noch viele Dinge anders
im Außen herum. Ich habe eine
Arbeitsgruppe, die ich leite, mit ganz
motivierten Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern, Ärztinnen und Ärzten,
die dann auch da unterstützend sind bei
verschiedensten Projekten, und wir
machen da, glaube ich, sehr viele
sinnvolle und spannende Sachen, die uns
hoffentlich in der Zukunft da noch mehr
Erkenntnisse geben. Gleichzeitig
interessieren wir uns, oder
interessiere ich mich auch im
speziellen ganz stark für die digitale
Transformation oder die Digitalisierung
in der Medizin.
Da hatte ich auch mal so eine
Zusatzbezeichnung gemacht. Das ist
etwas, was mich umtreibt, wie wir die
Dinge, die wir jeden Tag tun, diese
vielen Gespräche, die Untersuchungen,
alle Daten, wie wir die gut integrieren
können, dass wir die am Ende für
unseren Patienten nutzen und eben nicht
nur in irgendwelchen Schubladen landen.
Das ist etwas, was ich sehr spannend
finde. Privat mache ich am liebsten
das, was viele tun, nämlich Zeit mit
der Familie verbringen, mit den drei
Kids in die Berge gehen, an See fahren,
ich mag Schnee, und ich mag keinen Sand
am Strand, weil der dann in meinem
Campingwagen immer an jeder Ecke
rumliegt. Jetzt wissen die meisten
schon mal, wie sie mich einschätzen
können. #00:02:09#
Wo findet man mehr Informationen zum
Thema OCT-Messung bei Multipler
Sklerose?
Dr. Joachim
Havla: Also, auf meine
Webseite gehen. Das
ist nicht meine, aber von der
Arbeitsgruppe. Da ist nicht ganz
so viel. Ich versuche, wichtige
OCT-Arbeiten über Twitter zu
kommentieren. Da habe ich den
Account @Neurovisionlab.
Das soll beides ausdrücken. Also
Neuro-Vision ist ja praktisch das
System, was wir hier untersuchen.
Aber es soll ja auch eine gewisse
NeuroVision sein, also für die
Zukunft gedacht. Viel auf Twitter
oder
auf LinkedIn,
wo ich versuche, die Dinge zu
betonen, die mir wichtig sind,
auch wenn ich da jetzt nicht so
ein ganz Aktiver bin. Aber die
ganz großen wichtigen OCT-Themen
sind da sicherlich dabei, und
ansonsten versuchen wir
natürlich, über Patiententage zu
informieren.
Bei der NMOSD, da gibt es eine
ganz tolle
Vereinigung. Das ist
die Nemos Vereinigung.
Das ist eine Studiengruppe, die
sich seit Jahrzehnten, möchte ich
sagen, um die wenigen
Patientinnen und Patienten in
Deutschland kümmert. Da bin ich
natürlich auch dabei, und da gibt
es Patiententage, da sprechen wir
regelmäßig über Neuigkeiten im
OCT. Gerade bei NMOSD aber auch
bei MOGAD, und das Gleiche tun
wir aber auch, nur, um ein
Beispiel zu nennen, bei
verschiedenen Stiftungen. Da gibt
es auch Patiententage, wie zum
Beispiel
die MOGAD-Foundation
ist eine amerikanische
Foundation, die sich um
MOGAD kümmert. Auch da ist OCT
regulär immer wieder ein Thema.
Möchten Sie den Hörerinnen und
Hörern noch etwas mit auf dem
Weg geben?
Dr. Joachim
Havla: Ja,
also, das ist etwas, was
ich eigentlich ganz gerne
auf den Weg gebe, dass man
auch immer auf seinem Weg
bleibt. Also das ist,
glaube ich, das
Allerwichtigste, dass man
den nicht verlässt, den
verfolgt und auf dem Weg
immer wieder für eine gute
Beratung bei uns
Neurologen, die sich um Sie
gerne kümmern, auch
vorbeikommt.
Mal vorbeikommen für eine
gute Beratung, für einen
Check, ob alles noch so
seine Ordnung hat, und ich
würde Ihnen auch gerne auf
den Weg geben, dass wir
solche Dinge nur in die
Routine bringen, wenn Sie
auch ein bisschen
mitmachen. Wenn wir
niemanden untersuchen
können im Rahmen von
Studien, dann wird es
solche Daten nicht geben.
Ich kann mich natürlich oft
davorsetzen, aber das wird
der MS-Community nichts
bringen. Deswegen, wir
brauchen auch Offenheit für
Studien und für
Studienergebnisse, und
dafür mache ich gerne
Werbung.
---
Vielen Dank an Dr. Joachim
Havla und Team für all die
wichtige
Forschungsarbeiten.
Falls Du noch kein OCT
gemacht hast, dann schau
doch mal, ob Du in München
vorbeischauen kannst oder
an einer anderen
Stelle.
Bis bald und mach das Beste
aus Deinem Leben,
Nele
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