#105 - Meine Erfahrungen und Tipps zum subkutanen Spritzen bei MS
Was ist das Wichtigste beim Spritzen? Das die Therapie wirkt und
zum Stillstand der MS bei dir führt. Das heißt: Keine Schübe Keine
neuen Läsionen im Gehirn Des Weiteren solltest du keine
gefährlichen Nebenwirkungen haben. Mit unangenehmen...
36 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Was ist das Wichtigste beim Spritzen?
Das die Therapie wirkt und zum Stillstand der MS bei dir führt.
Das heißt:
Keine Schübe
Keine neuen Läsionen im Gehirn
Des Weiteren solltest du keine gefährlichen Nebenwirkungen haben.
Mit unangenehmen Nebenwirkungen, wie verhärteten Hautstellen,
unschönen Knubbeln oder gelegentlichen Flushs kann man leben.
Wichtig ist, dass die Krankheit gestoppt wird.
Nach einer Gewöhnungsphase von mehreren Wochen oder auch Monaten
werden die Nebenwirkungen meist geringer. Das liegt daran, dass
sich dein Körper an das Spritzen und Medikament gewöhnt hat und
du weißt, was dir gegen die Nebenwirkungen hilft.
Stell dir als Bild einen LKW vor, der 40 Tonnen geladen hat und
der auf einmal jeden Tag, oder wie auch immer dein
Spritzenintervall ist, an Deinem Haus vorbei fährt. Am Anfang
fallen vielleicht ein paar Tassen aus dem Schrank. Es scheppert
furchtbar laut und Du kriegst einen Riesenschreck. Doch wenn der
Laster von nun an immer zu einer bestimmten Uhrzeit kommt, dann
findest du deine Strategien. Vielleicht legst Du Servietten
zwischen die Teller und unter die Tassen, damit es nicht so laut
scheppert. Oder Du hörst deine Lieblingsmusik. Eventuell schaust
du Dir den Laster und seine Ladung auch genau an und findest es
ganz spannend. In jedem Fall wirst du nach mehreren Wochen viel
souveräner damit umgehen und dich an den Laster gewöhnt haben.
Wirksamkeit der Spritzen mit der Zeit
Ein neues Medikament, wie die verlaufsmodifizierende Therapie,
braucht eine gewisse Zeit, bis sie dich gut schützen kann.
Stell dir dein Immunsystem und die Fehlleitung bei Multipler
Sklerose so vor wie ein großes Containerschiff, dass über die
Ozeane fährt. Wenn Du beginnst am Steuerrad zu drehen, dauert es
bestimmt ein oder zwei Kilometer bis es auf neuem Kurs ist.
Genauso brauchen manche Therapien erst etwas Zeit bis sie wirken.
Wie lange oder kurz das ist, kann dir dein Neurologe sagen. Und
nach einem zum Medikament passenden Zeitraum wird es gewiss einen
Check geben, ob die Therapie anschlägt wie erhofft. Sei es mit
einer MRT oder anderen Tests.
Falls die Therapie nicht anschlägt, solltest du unbedingt die
Therapie wechseln. So lautet die aktuelle Empfehlung, die auf der
Auswertung vieler Studien und langjährigen Erfahrungen basiert.
Nach neuesten Empfehlungen der Leitlinie zur
Diagnostik und Therapie der Multiplen Sklerose vom
Februar 2021 soll bei einer hochaktiven MS auf ein Medikament aus
Kategorie 2 oder 3 gewechselt werden. Stufe eins ist für einen
milden Verlauf. Stufe zwei und drei für aktive Verläufe der MS.
Wie wird eine hochaktive MS definiert:
Schwere Schübe mit ungenügender Rückbildung
Häufige Schübe im ersten Jahr
Viele Läsionen in der MRT
Bleibende Behinderung bereits im ersten Jahr
Bringt die verlaufsmodifizierende Therapie die Multiple Sklerose
bei Dir zum Stillstand, aber du erträgst die Nebenwirkungen gar
nicht? Dann sprich bitte mit deinem Neurologen. Gemeinsam könnt
ihr überlegen, welches andere Medikament aus der gleichen
Wirksamkeitskategorie besser zu dir passt.
In der neuen Leitlinie zur Behandlung der MS vom Februar 2021
wird auch geschrieben, dass man bei längerem Stillstand der
Krankheit unter Therapie eine Therapiepause ausprobieren kann.
Dann ist es jedoch umso wichtiger engmaschig zu kontrollieren, ob
die Aktivität nicht wieder aufflammt.
Ich hatte in den 1,5 Jahren Therapiepause, aufgrund
der Schwangerschaft und
Stillzeit einen kleinen Schub, der mir zwei
empfindungsgestörte Zehen im rechten Fuß beschert hat. Das ist
nicht schön und beeinträchtig mich zwar nicht, ist dennoch sehr
unangenehm. Und mir ist seitdem klar, dass ich wohl vorerst für
immer ein verlaufsmodifizierendes Medikament benötige.
Tipps beim Spritzen
Wenn du dich subkutan spritzt, muss das Medikament ins Fett- und
Bindegewebe unter der Haut, auch Unterhautfettgewebe genannt.
Kommt der Wirkstoff zu nah an der Oberfläche an, nehmen die
Hautreaktionen zu. Denn die großen Makrophagen, die den Wirkstoff
verstoffwechseln, müssen sich dann durch engere Strukturen
quetschen. Und das aufstemmen, dieser Strukturen führt zu
Rötungen, Verhärtungen, Schwellungen und Schmerzen.
Wenn du Probleme mit Hautreaktionen hast, dann versuch mal, die
Einstichtiefe zu variieren. Das ist beim Spritzen von Hand gewiss
problemlos möglich. Ich kenne mich damit allerdings nicht aus.
Falls du eine Einspritzhilfe verwendest, kannst du bei vielen
Modellen die Einstichtiefe einstellen. Falls das nicht ohne
weiteres geht, rufe am besten die Hotline deines
Medikamentenherstellers an und lass dich dazu beraten, wie du die
Einstichtiefe anpassen kannst. Die Damen und Herren an er Hotline
sollten sich damit auskennen und vielleicht haben sie noch ein
paar weitere gute Tipps für dich.
Ich selber spritze mittlerweile 12 mm tief, früher waren es eher
8 bis 10 mm, als ich noch jünger und vermutlich etwas
Durchtrainierter war.
Wärme die Spritze zunächst in deiner Hand auf, wenn du sie aus
dem Kühlschrank geholt hast. Spritze dir keinen kalten Wirkstoff.
Das empfand ich als sehr unangenehm und ist mir daher auch nur
einmal passiert.
Beginne bei 21 und zähle langsam bis 40. Wenn der Wirkstoff in
der Zeit und etwas vorm fertigzählen vollständig in dein
Unterhautfettgewebe gelangt ist, kannst du die Spritze langsam
rausziehen. Leg ein Stück Zellstoff auf die Haut und darüber ein
Kühlkissen. Vorsicht, nicht zu kalt, sonst irritierst du deine
Haut zusätzlich.
Ich spritze mich meist vorm Schlafengehen. Das war vor allem bei
Therapiebeginn sehr gut, als mein Körper noch stärker reagierte.
Denn so konnte ich die schmerzhafte Phase direkt nach der
Injektion größtenteils verschlafen.
Kompressen aus schwarzem Tee oder Kamillentee sollen helfen. Ich
habe das am Anfang mal ausprobiert, empfand aber keine Linderung.
Vielmehr halfen und helfen mir die Gedanken an all das schöne,
was ich dank funktionierender Therapie weitermachen kann wie
Snowboardfahren, Badminton spielen, schöne Urlaube, Tanzen,
Klettern und Rumtollen mit meiner Tochter.
Probier mal aus, deinen Atem bewusst zu nutzen. Atme tief und
langsam ein und aus und versuche alle Verspannungen und
Verkrampfungen gehen zu lassen, bevor du dich spritzt.
Variiere die Körperstellen, in die du dich spritzt. Nutze dafür
eine App oder ein gedrucktes Spritzenhandbuch. So hat dein Körper
die Chance, das Medikament wieder abzubauen, bevor die gleiche
Stelle erneut dran ist.
Meide kurz nach Beginn der Spritzentherapie lieber die Sauna und
intensive Sonneneinstrahlung an den Hautstellen. Dazu zählt auch
Solariumsonne. Sonnenbrand und Hitze stressen deine Haut
zusätzlich.
Meine Erfahrungen
Ich gebe zu, dass ich meinen Neurologen über Jahre hinweg immer
wieder nach einer Alternative zum Spritzen gefragt habe. Vor
allem als die ersten Tabletten auf den Markt kamen. Mir war zu
dem Zeitpunkt nicht klar, dass die Tabletten damals für aktivere
Verläufe der MS gedacht waren.
Heute ist mir bewusst, wie froh ich darüber sein kann, dass die
Spritzen bzw. der enthaltene Wirkstoff die Krankheitsaktivität
der MS komplett unterbinden. Und ich bin meinem
Neurologen, Prof. Tjalf Ziemssen, sehr
dankbar, dass er mir immer wieder ruhig erklärt hat, ich solle
bei den Spritzen bleiben und mich freuen, wie wirksam sie die MS
in Schach halten.
Denn dadurch kann ich Vollzeit berufstätig sein. Ich kann weiter
Badminton spielen, eine Sportart bei der es darauf ankommt
schnell zu reagieren, zu laufen, mit Kraft den Ball zu schlagen
und den Ball auch gut zu sehen. Oder im Winter mit meinem
Snowboard die Hänge hinunterzudüsen, das Gleichgewicht zu halten,
schnell zu reagieren und das 17 Jahre nach Diagnose Multiple
Sklerose.
Und meine Hoffnungen, dass ich komplett ohne Therapie auskomme,
weil es doch so super mit Therapie läuft, habe ich auch gedämpft.
Denn 1,5 Jahre ohne Therapie mit Schwangerschaft, Stillzeit und
Geburt haben mir einen kleinen sensiblen Schub beschert und mehr
soll es bitte nicht werden. Also akzeptiere ich, dass ich mich
vorerst bis an mein Lebensende spritzen muss, und bin froh
darüber sein, dass mir das verlaufsmodifizierende Medikament ein
fast unbeschwertes Leben ermöglicht.
Die Zukunft bringt gewiss weitere Erkenntnisse und Verbesserungen
in der Behandlung für dich, für mich und uns alle. Daher, bleib
gut informiert und positiv und mach das beste aus deinem Leben.
Alles Gute,
Nele
Das die Therapie wirkt und zum Stillstand der MS bei dir führt.
Das heißt:
Keine Schübe
Keine neuen Läsionen im Gehirn
Des Weiteren solltest du keine gefährlichen Nebenwirkungen haben.
Mit unangenehmen Nebenwirkungen, wie verhärteten Hautstellen,
unschönen Knubbeln oder gelegentlichen Flushs kann man leben.
Wichtig ist, dass die Krankheit gestoppt wird.
Nach einer Gewöhnungsphase von mehreren Wochen oder auch Monaten
werden die Nebenwirkungen meist geringer. Das liegt daran, dass
sich dein Körper an das Spritzen und Medikament gewöhnt hat und
du weißt, was dir gegen die Nebenwirkungen hilft.
Stell dir als Bild einen LKW vor, der 40 Tonnen geladen hat und
der auf einmal jeden Tag, oder wie auch immer dein
Spritzenintervall ist, an Deinem Haus vorbei fährt. Am Anfang
fallen vielleicht ein paar Tassen aus dem Schrank. Es scheppert
furchtbar laut und Du kriegst einen Riesenschreck. Doch wenn der
Laster von nun an immer zu einer bestimmten Uhrzeit kommt, dann
findest du deine Strategien. Vielleicht legst Du Servietten
zwischen die Teller und unter die Tassen, damit es nicht so laut
scheppert. Oder Du hörst deine Lieblingsmusik. Eventuell schaust
du Dir den Laster und seine Ladung auch genau an und findest es
ganz spannend. In jedem Fall wirst du nach mehreren Wochen viel
souveräner damit umgehen und dich an den Laster gewöhnt haben.
Wirksamkeit der Spritzen mit der Zeit
Ein neues Medikament, wie die verlaufsmodifizierende Therapie,
braucht eine gewisse Zeit, bis sie dich gut schützen kann.
Stell dir dein Immunsystem und die Fehlleitung bei Multipler
Sklerose so vor wie ein großes Containerschiff, dass über die
Ozeane fährt. Wenn Du beginnst am Steuerrad zu drehen, dauert es
bestimmt ein oder zwei Kilometer bis es auf neuem Kurs ist.
Genauso brauchen manche Therapien erst etwas Zeit bis sie wirken.
Wie lange oder kurz das ist, kann dir dein Neurologe sagen. Und
nach einem zum Medikament passenden Zeitraum wird es gewiss einen
Check geben, ob die Therapie anschlägt wie erhofft. Sei es mit
einer MRT oder anderen Tests.
Falls die Therapie nicht anschlägt, solltest du unbedingt die
Therapie wechseln. So lautet die aktuelle Empfehlung, die auf der
Auswertung vieler Studien und langjährigen Erfahrungen basiert.
Nach neuesten Empfehlungen der Leitlinie zur
Diagnostik und Therapie der Multiplen Sklerose vom
Februar 2021 soll bei einer hochaktiven MS auf ein Medikament aus
Kategorie 2 oder 3 gewechselt werden. Stufe eins ist für einen
milden Verlauf. Stufe zwei und drei für aktive Verläufe der MS.
Wie wird eine hochaktive MS definiert:
Schwere Schübe mit ungenügender Rückbildung
Häufige Schübe im ersten Jahr
Viele Läsionen in der MRT
Bleibende Behinderung bereits im ersten Jahr
Bringt die verlaufsmodifizierende Therapie die Multiple Sklerose
bei Dir zum Stillstand, aber du erträgst die Nebenwirkungen gar
nicht? Dann sprich bitte mit deinem Neurologen. Gemeinsam könnt
ihr überlegen, welches andere Medikament aus der gleichen
Wirksamkeitskategorie besser zu dir passt.
In der neuen Leitlinie zur Behandlung der MS vom Februar 2021
wird auch geschrieben, dass man bei längerem Stillstand der
Krankheit unter Therapie eine Therapiepause ausprobieren kann.
Dann ist es jedoch umso wichtiger engmaschig zu kontrollieren, ob
die Aktivität nicht wieder aufflammt.
Ich hatte in den 1,5 Jahren Therapiepause, aufgrund
der Schwangerschaft und
Stillzeit einen kleinen Schub, der mir zwei
empfindungsgestörte Zehen im rechten Fuß beschert hat. Das ist
nicht schön und beeinträchtig mich zwar nicht, ist dennoch sehr
unangenehm. Und mir ist seitdem klar, dass ich wohl vorerst für
immer ein verlaufsmodifizierendes Medikament benötige.
Tipps beim Spritzen
Wenn du dich subkutan spritzt, muss das Medikament ins Fett- und
Bindegewebe unter der Haut, auch Unterhautfettgewebe genannt.
Kommt der Wirkstoff zu nah an der Oberfläche an, nehmen die
Hautreaktionen zu. Denn die großen Makrophagen, die den Wirkstoff
verstoffwechseln, müssen sich dann durch engere Strukturen
quetschen. Und das aufstemmen, dieser Strukturen führt zu
Rötungen, Verhärtungen, Schwellungen und Schmerzen.
Wenn du Probleme mit Hautreaktionen hast, dann versuch mal, die
Einstichtiefe zu variieren. Das ist beim Spritzen von Hand gewiss
problemlos möglich. Ich kenne mich damit allerdings nicht aus.
Falls du eine Einspritzhilfe verwendest, kannst du bei vielen
Modellen die Einstichtiefe einstellen. Falls das nicht ohne
weiteres geht, rufe am besten die Hotline deines
Medikamentenherstellers an und lass dich dazu beraten, wie du die
Einstichtiefe anpassen kannst. Die Damen und Herren an er Hotline
sollten sich damit auskennen und vielleicht haben sie noch ein
paar weitere gute Tipps für dich.
Ich selber spritze mittlerweile 12 mm tief, früher waren es eher
8 bis 10 mm, als ich noch jünger und vermutlich etwas
Durchtrainierter war.
Wärme die Spritze zunächst in deiner Hand auf, wenn du sie aus
dem Kühlschrank geholt hast. Spritze dir keinen kalten Wirkstoff.
Das empfand ich als sehr unangenehm und ist mir daher auch nur
einmal passiert.
Beginne bei 21 und zähle langsam bis 40. Wenn der Wirkstoff in
der Zeit und etwas vorm fertigzählen vollständig in dein
Unterhautfettgewebe gelangt ist, kannst du die Spritze langsam
rausziehen. Leg ein Stück Zellstoff auf die Haut und darüber ein
Kühlkissen. Vorsicht, nicht zu kalt, sonst irritierst du deine
Haut zusätzlich.
Ich spritze mich meist vorm Schlafengehen. Das war vor allem bei
Therapiebeginn sehr gut, als mein Körper noch stärker reagierte.
Denn so konnte ich die schmerzhafte Phase direkt nach der
Injektion größtenteils verschlafen.
Kompressen aus schwarzem Tee oder Kamillentee sollen helfen. Ich
habe das am Anfang mal ausprobiert, empfand aber keine Linderung.
Vielmehr halfen und helfen mir die Gedanken an all das schöne,
was ich dank funktionierender Therapie weitermachen kann wie
Snowboardfahren, Badminton spielen, schöne Urlaube, Tanzen,
Klettern und Rumtollen mit meiner Tochter.
Probier mal aus, deinen Atem bewusst zu nutzen. Atme tief und
langsam ein und aus und versuche alle Verspannungen und
Verkrampfungen gehen zu lassen, bevor du dich spritzt.
Variiere die Körperstellen, in die du dich spritzt. Nutze dafür
eine App oder ein gedrucktes Spritzenhandbuch. So hat dein Körper
die Chance, das Medikament wieder abzubauen, bevor die gleiche
Stelle erneut dran ist.
Meide kurz nach Beginn der Spritzentherapie lieber die Sauna und
intensive Sonneneinstrahlung an den Hautstellen. Dazu zählt auch
Solariumsonne. Sonnenbrand und Hitze stressen deine Haut
zusätzlich.
Meine Erfahrungen
Ich gebe zu, dass ich meinen Neurologen über Jahre hinweg immer
wieder nach einer Alternative zum Spritzen gefragt habe. Vor
allem als die ersten Tabletten auf den Markt kamen. Mir war zu
dem Zeitpunkt nicht klar, dass die Tabletten damals für aktivere
Verläufe der MS gedacht waren.
Heute ist mir bewusst, wie froh ich darüber sein kann, dass die
Spritzen bzw. der enthaltene Wirkstoff die Krankheitsaktivität
der MS komplett unterbinden. Und ich bin meinem
Neurologen, Prof. Tjalf Ziemssen, sehr
dankbar, dass er mir immer wieder ruhig erklärt hat, ich solle
bei den Spritzen bleiben und mich freuen, wie wirksam sie die MS
in Schach halten.
Denn dadurch kann ich Vollzeit berufstätig sein. Ich kann weiter
Badminton spielen, eine Sportart bei der es darauf ankommt
schnell zu reagieren, zu laufen, mit Kraft den Ball zu schlagen
und den Ball auch gut zu sehen. Oder im Winter mit meinem
Snowboard die Hänge hinunterzudüsen, das Gleichgewicht zu halten,
schnell zu reagieren und das 17 Jahre nach Diagnose Multiple
Sklerose.
Und meine Hoffnungen, dass ich komplett ohne Therapie auskomme,
weil es doch so super mit Therapie läuft, habe ich auch gedämpft.
Denn 1,5 Jahre ohne Therapie mit Schwangerschaft, Stillzeit und
Geburt haben mir einen kleinen sensiblen Schub beschert und mehr
soll es bitte nicht werden. Also akzeptiere ich, dass ich mich
vorerst bis an mein Lebensende spritzen muss, und bin froh
darüber sein, dass mir das verlaufsmodifizierende Medikament ein
fast unbeschwertes Leben ermöglicht.
Die Zukunft bringt gewiss weitere Erkenntnisse und Verbesserungen
in der Behandlung für dich, für mich und uns alle. Daher, bleib
gut informiert und positiv und mach das beste aus deinem Leben.
Alles Gute,
Nele
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