Gedanken zur Exnovation

Gedanken zur Exnovation

Rückschritt als Überlebensstrategie
12 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Mit den Bemühungen, den globalen Klimawandel abzufedern, ist auch
die gegenwärtige Ausprägung von Baukultur in Frage gestellt. Der
ungezügelte Ressourcenverbrauch zur Herstellung kurzlebiger Bauten
wird uns bereits in naher Zukunft teuer zu stehen kommen. Die
erfolgsversprechende Lösungsstrategie für diese Problemstellung
scheint in technischen Innovationen bis hin zu "Smart Buildings" zu
liegen. Die Zukunft scheint Gebäuden zu gehören, die mit
hochkomplexen technischen Systemen ausgestattet sind. Dabei wird
aber durch mangelnde Technikfolgenabschätzung übersehen, dass
gerade technische Innovationen den Ressourcenverbrauch in Summe
steigern können. Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
wurde das sogenannte Jevons-Paradoxon formuliert, wonach technische
Innovationen, die eine effizientere Nutzung von Ressourcen
erlauben, in weiterer Folge zu einer erhöhten Nutzung dieser
Ressourcen führen, anstatt den Verbrauch zu senken. Dieses
Paradoxon wird auch als Rebound-Effekt bezeichnet. So üben sich die
Gesellschaften der entwickelten Welt seit den Ölpreiskrisen der
1970er Jahre im Energiesparen und steigern dennoch Jahr für Jahr
Ihren Verbrauch. Wenn also Innovation in Verbindung mit mangelnder
Technikfolgenabschätzung keinen erfolgsversprechenden Lösungsansatz
darstellt, kann sich gezielte Exnovationen, in Form von
Reimplementierungen historisch bewährter Technologien, deren
langfristige Folgen als realer Befund vorliegen, als erfolgreich
erweisen.

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