Gedanken zur handwerklichen Fertigung

Gedanken zur handwerklichen Fertigung

vom Luxusprodukt zur Resilienzstrategie
8 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Die laufende Verteuerung der manuellen Arbeitsleistung hat zu einer
weitgehenden Substitution handwerklicher Produkte durch billigere
maschinelle Erzeugnisse geführt. Die zu Beginn dieses Prozesses als
Mängel wahrgenommene Ungenauigkeit und Uneinheitlichkeit der
Handwerksarbeit hat mittlerweile einen Wertewandel zu
Individualität und Exklusivität erfahren. Maßgeschneidertes von der
Lederhose bis zum Maßschuh wird wieder wertgeschätzt und erzeugt
sozialen Status. Warum sich diese Trendumkehr noch nicht im
Bauwesen durchgesetzt hat ist wohl im ungleich größeren
Investitionsumfang für ein Gebäude begründet. Die Kosten
handwerklicher Arbeit können aber durch Eigenleistung und
Nachbarschaftshilfe deutlich gesenkt werden. Ein objektiver Vorteil
der handwerklicher Produkte ist die Wartungskompetenz des
Handwerkers, der ja weiß wie sein Werk hergestellt ist und damit
auch am besten weiß wie es gewartet und auch wieder repariert
werden kann. Auf diese Weise lokal, auch in Eigenleistung oder in
wechselseitiger nachbarschaftlicher Hilfe, gefertigte Produkte
besitzen damit auch den Vorzug des leicht zugänglichen Wartungs-
und Reparaturmöglichkeiten, was zu ein deutlichen Verlängerung der
Lebenszyklen führt.

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