Timo Werner und die extreme Inselbegabung

Timo Werner und die extreme Inselbegabung

Wir sind zurück! Angetreten sind die Hosts des Fußballpodcast "Kicken kann er" einst mit dem Versprechen, die Fußballdebatte zu begutachten und die Individualität der Spielerinnern und Spieler über alles zu stellen. Doch in der neuen Folge müssen sie umde
1 Stunde 19 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Wir sind zurück! Angetreten sind die Hosts des Fußballpodcast
Kicken kann er einst mit dem Versprechen, die Fußballdebatte zu
begutachten und die Individualität der Spielerinnern und Spieler
über alles zu stellen. Doch in der neuen Folge müssen sie umdenken:
Was tun, wenn der Spieler, über den sie sprechen, auf recht simple
Art zum Erfolg kommt? Timo Werner ist das Thema der neuen Folge.
Ein Spieler der, einmal entwischt, kaum noch einzuholen ist. "Seine
Art zu spielen ist sehr eindimensional, aber dennoch Erfolg
bringend", sagt Oliver Fritsch. Ein Spieler mit diesem Tempo und
diesen Fähigkeiten, das sei nicht einzigartig, aber in Deutschland
gibt es davon nicht so viele. Werner besitze ein Merkmal, dass ihn
besonders auszeichne: seine Beschleunigung und sein Tempo, gepaart
mit seinem festen Schuss. "Druff", sagt Fritsch im feinsten
Hessisch zu dieser Art von Inselbegabung, die ihn an Lukas Podolski
erinnert. Dessen linker Fuß ist ein Kölner Kulturgut, ähnlich wie
Werners 100-Meter-Zeit in Leipzig, der Stadt des
Leichtathletikfußballs. Doch Podolski hat es im Clubfußball nie auf
die ganz große Bühne geschafft. Nur in der Nationalmannschaft hat
er funktioniert. Fabian Scheler, der mit dieser Folge die Rückkehr
aus seinem Sabbatical feiert, fügt hinzu, dass Werners Läufe häufig
Platz für Mitspieler schaffen, etwa beim entscheidenden Tor im
Champions League Finale 2021. Außerdem fällt Werner mit Torvorlagen
auf. Fritsch will das Argument nicht gelten lassen und so beginnt
die Analyse, warum Werner in der Debatte heute eher belächelt als
bewundert wird. "Häufig wird in Deutschland schöngefärbt, bei Timo
Werner wird aber übersehen, welchen Wert seine spezielle Begabung
für das Spiel hat", sagt Fritsch. Werner galt in Stuttgarter Zeiten
als Supertalent, das den Sturm der deutschen Nationalelf auf Jahre
prägen wird. Von dort wechselte er zu Leipzig und schien perfekt in
das dortige Gegenpressing-System zu passen, über das in der Folge
nicht nur gut gesprochen wird. "Warum kam Chelsea überhaupt auf die
Idee, ihn zu kaufen?", fragt sich Fritsch, als es um die Frage
geht, warum die beiden Jahre in London Werner nicht zu seinem
großen Durchbruch verhalfen. Scheler will zudem von Fritsch wissen,
wie es sein kann, dass ein Stürmer, der schon mal 28 Tore in einer
Bundesligasaison geschossen hat, in England so oft daneben zielte.
Die Hosts überlegen, welchen Einfluss es hatte, dass er in zehn
Jahren Profifußball schon so viele Trainer hatte, analysieren,
welche Schwächen er hat und wie er im Vergleich mit den anderen
Stürmern der Nationalmannschaft abschneidet. Außerdem überlegen die
Hosts, ob sie bei der Power-Card Timo Werner Haltungsnoten für
seine Schwalbe geben sollen, küren die Top Fünf der Stürmer, die im
Abseits geboren wurden und Mister X widmet sich dem Zé Roberto des
Breisgaus. Schreiben Sie uns! Kritik zur Sendung und Vorschläge für
Mister X nehmen wir unter fussball@zeit.de entgegen. Szenen, über
die wir in der Folge gesprochen haben: Chance EM Achtelfinale gegen
England Timo Werners Lieblingstor gegen den HSV Kopfballtor gegen
Celtic Glasgow Gemeine Fail-Compilation Texte, über die wir
gesprochen haben: Ralf Rangnick: Vielleicht hat er doch recht
Barney Ronay im Guardian: Chelsea's Timo Werner hones his quality
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