Beschreibung

vor 1 Jahr
Der Ort, an dem trauriges Graubrot und Analogkäse unter einer
Plastik-Glosche thronen und Frisuren in einem platt gelegenen
Hinterkopf enden, sind: Krankenhäuser. Michael und Oliver Brinkmann
öffnen die Türen zu ihrer Audio-Schwarzwaldklinik und ja – wir
reden über das Kranksein. Welche Krankheiten nehmen wir eigentlich
für voll? Die, bei denen man am Gips unschwer erkennen kann, dass
etwas gebrochen ist? Brauchen wir es so stupide plakativ?
Anscheinend. Die Depression ist noch immer etwas, was für viele
Menschen schwer zu (be-)greifen ist. Diese traurige, schwere
„Decke“, die über einem Menschen liegt, ist nicht ansatzweise so
sichtbar wie ein Verband. „Ich weiß nicht, wie ich mit einem
depressiven Menschen umgehen soll!“, denkt man vielleicht bei sich.
Es beginnt ganz simpel damit, dieser Krankheit eine Validität
zuzusprechen. Den Betroffenen das Gefühl zu geben, dass sie gesehen
werden. Übrigens generell ein schönes Konzept im Hinblick auf
Zwischenmenschlichkeit. Und noch etwas wird klar, wenn wir über
Krankheiten sprechen: Es schärft den Sinn für die Realität. Das,
was wirklich ist. Wir sagen jetzt nicht Bodenhaftung. Und das
Wortspiel HODENhaftung kneifen wir uns natürlich sowieso an dieser
Stelle. Also dann: Wir bringen jetzt noch schnell die Sex-Heftchen
auf Zimmer 4 und sagen: Bis nächste Woche & bleiben Sie gesund!
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