Die ontologische Wende der Hermeneutik
Beschreibung
vor 13 Jahren
Kernpunkt dieser Dissertation ist die ontologische Wende der
Hermeneutik und ihre Bedingungen der Möglichkeit. Die Hauptthese
meiner Arbeit ist, dass die ontologische Wende der Hermeneutik
nicht von Heidegger, sondern von Gadamer, vollbracht wird – auch
wenn sie eigentlich mit Heidegger beginnt. Um diese These zu
belegen, müssen zunächst die Bedingungen dieser Wende, und zwar vor
allem ihre sprachphilosophische Grundlage, genauer analysiert
werden. Durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen möglichen
Interpretationen des Grundsatzes der philosophischen Hermeneutik
Gadamers gewinne ich die für jene Wende entscheidende
sprachphilosophische Auffassung, dass Sein, Sprache und Verstehen
zwar nicht miteinander identisch sind, aber ontologisch zusammen
eine Einheit bilden. Da im Hinblick auf die Geschichte der
Hermeneutik die hermeneutische Auffassung Heideggers sich in zwei
Phasen teilen lässt, muss demnach anschließend auch zweiteilig
bewiesen werden, dass Heidegger diese ontologische Wende eigentlich
nicht vollbringt. Die ontologische Wende vollendet sich nicht beim
frühen Heidegger, weil er nur die Einheit von Sein und Verstehen
klar erschließt, aber das Wesen der Sprache nicht ausreichend
erklärt. Die ontologische Wende vollendet sich auch nicht beim
späten Heidegger, weil er zwar die Einheit von Sein und Sprache
bestätigt, aber das individuelle Verstehen ausschließt. Im letzten
Teil der Argumentation für meine Hauptthese gilt es also zu
erklären, wie Gadamer seinen Unterschied zu Heidegger und
gleichzeitig seine Gemeinsamkeit mit Heidegger in seiner
philosophischen Hermeneutik miteinander vereint. Die entscheidende
Erklärung liegt in Gadamers phänomenologischer Interpretation der
aristotelischen Phronesis. Dadurch können wir auch ersehen, dass
Gadamers philosophische Hermeneutik nicht nur als das faktische
Ergebnis der ontologischen Wende der Hermeneutik, sondern auch als
eine verbesserte Theorienversion der Heideggerschen Hermeneutik(en)
in der Geschichte der Hermeneutik gilt.
Hermeneutik und ihre Bedingungen der Möglichkeit. Die Hauptthese
meiner Arbeit ist, dass die ontologische Wende der Hermeneutik
nicht von Heidegger, sondern von Gadamer, vollbracht wird – auch
wenn sie eigentlich mit Heidegger beginnt. Um diese These zu
belegen, müssen zunächst die Bedingungen dieser Wende, und zwar vor
allem ihre sprachphilosophische Grundlage, genauer analysiert
werden. Durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen möglichen
Interpretationen des Grundsatzes der philosophischen Hermeneutik
Gadamers gewinne ich die für jene Wende entscheidende
sprachphilosophische Auffassung, dass Sein, Sprache und Verstehen
zwar nicht miteinander identisch sind, aber ontologisch zusammen
eine Einheit bilden. Da im Hinblick auf die Geschichte der
Hermeneutik die hermeneutische Auffassung Heideggers sich in zwei
Phasen teilen lässt, muss demnach anschließend auch zweiteilig
bewiesen werden, dass Heidegger diese ontologische Wende eigentlich
nicht vollbringt. Die ontologische Wende vollendet sich nicht beim
frühen Heidegger, weil er nur die Einheit von Sein und Verstehen
klar erschließt, aber das Wesen der Sprache nicht ausreichend
erklärt. Die ontologische Wende vollendet sich auch nicht beim
späten Heidegger, weil er zwar die Einheit von Sein und Sprache
bestätigt, aber das individuelle Verstehen ausschließt. Im letzten
Teil der Argumentation für meine Hauptthese gilt es also zu
erklären, wie Gadamer seinen Unterschied zu Heidegger und
gleichzeitig seine Gemeinsamkeit mit Heidegger in seiner
philosophischen Hermeneutik miteinander vereint. Die entscheidende
Erklärung liegt in Gadamers phänomenologischer Interpretation der
aristotelischen Phronesis. Dadurch können wir auch ersehen, dass
Gadamers philosophische Hermeneutik nicht nur als das faktische
Ergebnis der ontologischen Wende der Hermeneutik, sondern auch als
eine verbesserte Theorienversion der Heideggerschen Hermeneutik(en)
in der Geschichte der Hermeneutik gilt.
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