Gedanken am frühen Morgen - Gute Flucht

Gedanken am frühen Morgen - Gute Flucht

5 Minuten

Beschreibung

vor 8 Monaten

Meine Gegner sind heftig darüber betrübt, dass sie mich nicht
völlig beseitiget haben; und sie stellen sich, als wenn sie mir
Feigheit vorwerfen wollten, ohne einzusehen, dass sie durch ein
solches Gebrumme den Tadel vielmehr gegen sich selbst wenden.
Denn wenn das Fliehen etwas Schlechtes ist, so ist das Verfolgen
etwas noch Schlechteres; denn der eine verbirgt sich, damit er
nicht umkomme, der andere aber verfolgt, weil er zu morden sucht.
Dass aber das Fliehen erlaubt sei, bezeugt die heilige Schrift;
wer hingegen aufsucht, um zu morden, der übertritt das Gesetz, ja
er gibt vielmehr selbst die Veranlassung zur Flucht. Wenn sie
daher die Entweichung tadeln, so sollen sie vielmehr sich
schämen, dass sie verfolgen. Denn sie sollen nur aufhören,
Nachstellungen zu bereiten, und sogleich werden die Entweichenden
zu fliehen aufhören. Aber sie lassen ihre Bosheit nicht fahren,
sondern sie unternehmen alles, um uns zu ergreifen, indem sie
nicht einsehen, dass die Entweichung der Verfolgten ein großer
Beweis gegen die Verfolger sei; denn Niemand flieht vor dem
Sanftmütigen und Menschenfreundlichen, sondern man flieht
vielmehr vor demjenigen, welcher einen gefühllosen und boshaften
Charakter hat.

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