Gedanken am frühen Morgen - Nichts ist sicher

Gedanken am frühen Morgen - Nichts ist sicher

5 Minuten

Beschreibung

vor 9 Monaten

Wenn uns allen obliegt, „uns als Lebendiggewordene Gott
hinzugeben”, wieviel mehr dann denen, die aus den Pforten des
Todes emporgerichtet wurden! Dies würde aber nach meiner Meinung
am besten dann geschehen, wenn wir immer eben die Gesinnung
bewahren wollten, die wir im Augenblick der Gefahr hegten. Denn
da ward uns wohl so recht klar die Eitelkeit des Lebens und wie
nichts, was menschlich, sicher und gewiss ist, weil so leicht
Wechselfällen ausgesetzt. Auch kam dabei uns wohl aller
Wahrscheinlichkeit nach eine Reue ob der Vergangenheit und ein
Versprechen für die Zukunft, im Falle unserer Errettung Gott
dienen und mit aller Sorgfalt uns in acht nehmen zu wollen. Wenn
Dir nämlich die drohende Todesgefahr einen Gedanken eingab, so
hast Du entweder dies oder dem ganz Ähnliches gedacht. So sind
wir also verpflichtet zur Einlösung einer dringlichen Schuld. Das
habe ich in übergroßer Freude ob der Gabe Gottes, zugleich aber
auch aus Besorgnis für die Zukunft Deiner Vollkommenheit
nahezulegen mir erlaubt. Es ist aber Deine Sache, unsere Worte
wohlwollend und geneigt aufzunehmen, wie es auch Deine Art war
bei Gesprächen unter vier Augen.

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