Gedanken am frühen Morgen - Krankendienst geht weiter

Gedanken am frühen Morgen - Krankendienst geht weiter

5 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Die Sorge für die Kranken gehe vor allem und über alles. Man soll
ihnen demnach so dienen wie Christus, dem man ja wirklich in
ihnen dient; denn er hat gesagt: „Ich war krank und ihr habt mich
besucht", und: „Was ihr einem dieser Geringsten getan, habt ihr
mir getan“. Doch mögen auch die Kranken bedenken, dass man ihnen
Gott zuliebe dient, und deshalb die pflegenden Brüder nicht durch
übergroße Ansprüche betrüben. Allein auch dann müsste man sie
geduldig ertragen, da sich an solchen mehr Verdienst erwerben
lässt. Es sei also eine Hauptsorge für den Abt, dass sie in
keinem einzigen Punkte vernachlässigt werden. Diesen kranken
Brüdern werde eine eigene Zelle zur Verfügung gestellt und ein
gottesfürchtiger, eifriger, treubesorgter Wärter. Den Gebrauch
von Bädern biete man den Kranken an, so oft es zuträglich ist;
den Gesunden aber und vor allem den Jüngeren werde er nicht so
leicht gestattet. Auch der Genuss von Fleischspeisen werde den
ganz schwachen Kranken zur Stärkung erlaubt; wenn sie dann wieder
mehr zu Kräften gekommen sind, sollen sich alle in gewohnter
Weise des Fleisches enthalten. Herzenssache soll es dem Abte
sein, dafür zu sorgen, dass die Kranken von den Celleraren und
Wärtern nicht vernachlässigt werden.



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