Gedanken am frühen Morgen - Die Werbekraft der Freundlichkeit

Gedanken am frühen Morgen - Die Werbekraft der Freundlichkeit

4 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Wenn der Arzt den Kranken hasst und meidet, der Kranke aber den
Arzt verabscheut: wie soll da der Kranke genesen, da er selbst
den Arzt nicht rufen und dieser nicht zu ihm gehen will? Sage
mir: warum verabscheust und meidest du deinen Mitmenschen? Etwa,
weil er gottlos ist? Gerade deshalb sollst du zu ihm gehen und
ihn pflegen, damit er von diesem Übel genese. Und wäre seine
Krankheit auch unheilbar: dir ist nun einmal befohlen, das Deine
zu leisten. Auch Judas litt an einer unheilbaren Krankheit, und
doch unterließ Gott es nicht, seine Bekehrung zu versuchen. Darum
sollst auch du nicht ermüden. Und wenn es dir bei aller
Anstrengung doch nicht gelingt, ihn von seiner Bosheit
abzubringen, so wirst du dennoch den Lohn empfangen, als hättest
du ihn wirklich gerettet. Und du wirst bewirken, dass jener deine
Sanftmut bewundert, und so wird alle Ehre auf Gott zurückfallen.


Du magst Wunder wirken, magst Tote erwecken, magst tun, was du
willst: nie werden die Heiden dich so bewundern, als wenn sie
sehen, dass du sanft und mild und freundlich im Umgang bist.
Nichts gewinnt ja die Herzen so sehr als die Liebe. Wegen der
Wunder und Zeichen wird man dich beneiden, wegen dieser wird man
dich bewundern und lieben.



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