Gedanken am frühen Morgen - Selbstvertrauen

Gedanken am frühen Morgen - Selbstvertrauen

6 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Schon lange fürwahr denke ich im stillen darüber nach, womit ich
deinen Zustand vergleichen könne; und ich wüsste kein passenderes
Gleichnis als das eines Menschen, der, von einer langen und
schweren Krankheit genesen, noch zuweilen von einzelnen Störungen
und leichten Anfällen ergriffen und, wenn er auch schon über
diese Resterscheinungen hinweg ist, doch noch von Besorgnissen
beunruhigt wird, schon genesen, doch noch dem Arzte den Puls
darreicht und jede Wärme des Körpers verdächtig findet. Bei
solchen ist der Leib nicht etwa noch nicht gesund, sondern er ist
an die Gesundheit noch nicht völlig gewohnt. So die das Meer oder
ein See immer noch bewegt ist, wenn auch der Sturm schon
schweigt. Du bedarfst darum nicht jener stärkeren Mittel, die ich
auch übergehen will, dass du dir selbst Gewalt antust, über dich
in Zorn gerätst, strenger gegen dich bist. Du darfst dir nur
selber vertrauen und glauben, dass du auf dem rechten Weg bist,
unbeirrt durch die Fußtapfen anderer, die da und dort herumlaufen
und den rechten Weg gerade verfehlen.

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