Gedanken am frühen Morgen - Weg mit dem Lügen

Gedanken am frühen Morgen - Weg mit dem Lügen

5 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Elend aber und unglückselig ist Derjenige, welcher sich völlig
der Lüge ergeben hat; denn „der Teufel ist ein Lügner von
Anbeginn.“ Wer dem Lügen ergeben ist, kann kein Vertrauen
genießen; denn er ist bei Gott sowohl als auch bei den Menschen
verhaßt. Wer sollte den, welcher in der Lüge dahinlebt, nicht
bejammern? Denn ein Solcher ist unzuverlässig bei jeder
Angelegenheit, und man kann ihm bei seinen Antworten nicht
trauen. Ein Solcher erregt im Kloster Unfrieden und
Streitigkeiten und ist für das Gemeinwohl der Brüderschaft wie
Rost am Eisen. Er hat nämlich ein dreistes Herz und verbirgt dies
auch nicht. Gern hört er Geheimnisse und entdeckt sie
leichtsinnig. So weiß er durch seine Zunge die Einträchtigen in
Uneinigkeit zu bringen. Er fängt irgend einen Handel an und
stellt sich dann als unschuldig. Alles beteuert er mit einem
Schwure und glaubt durch Geschwätz zu überreden. Der Lügner ist
reich an Kunstgriffen und verschlagen. Es gibt kein größer Übel
als die Lügenhaftigkeit, aber auch nichts Schändlicheres; denn
ein Lügner ist bei Allen verabscheut und dient Allen zum
Gelächter. Hütet euch also, o Brüder, euch an das Lügen zu
gewöhnen!

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