21. Auf dem Traktor zur Demo: Im Gespräch mit Tammo Hinken

21. Auf dem Traktor zur Demo: Im Gespräch mit Tammo Hinken

49 Minuten

Beschreibung

vor 10 Monaten

Die Ankündigung der Bundesregierung, die Agrarsubventionen zu
kürzen, war für viele Landwirte der Tropfen, der das Fass zum
Überlaufen brachte. Seit langem verärgert durch Auflagen, die
viele von ihnen als bürokratischen Ballast empfinden, gingen
Bauern zu Tausenden auf die Straße und legten mit ihren Treckern
vielerorts den Verkehr lahm. Mit ihren Aktionen stießen sie bei
den Leuten auf großes Verständnis. Vertreter anderer Branchen
schlossen sich den Bauernprotesten an.


Tammo Hinken aus Potshausen in der Gemeinde Ostrhauderfehn ist
einer dieser unzufriedenen Landwirte. Der 31-Jährige
bewirtschaftet mit seinem Vater und seinem Bruder einen
Milchviehbetrieb im Ortsteil Potshausen. Den Hof führt seine
Familie in fünfter Generation. Der studierte Agrarwissenschaftler
sieht seine berufliche Zukunft in der Landwirtschaft. Mit der
Bundespolitik ist er unzufrieden - und das nicht erst, seit die
Ampel regiert. Deshalb hat sich Hinken an den Protesten
beteiligt. Erst demonstrierte er vor seiner Haustür, fuhr mit
seinem Traktor über die Hauptstraßen der Gemeinden Rhauderfehn
und Ostrhauderfehn. Zur großen Abschlusskundgebung am 15. Januar
in Berlin kam Hinken im Bus.


Er schildert, was ihn frustriert und was sich seiner Meinung nach
dringend ändern müsste. Schnell wird dabei klar: Die Politik
alleine ist es nicht, die der Landwirtschaft Probleme bereitet.
Das hat auch viel mit Entscheidungen der Konsumenten zu tun, mit
dem Druck, den Lebensmittelkonzerne und Supermarktketten ausüben
– und mit der Konkurrenz aus dem Ausland, die zu anderen
Bedingungen produziert.


Ein emotionales Gespräch über ein großes Thema: Wie wollen wir
mit unserer Umwelt umgehen, wie wichtig ist uns, was wir essen –
und wie wichtig ist es uns, zu welchen Bedingungen Nutztiere
gehalten werden. Tammo Hinken gibt Antworten – und er erzählt,
warum er überzeugt davon ist, trotz allem als Landwirt in
Ostfriesland eine Zukunft zu haben.

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