Beschreibung
vor 4 Jahren
In dieser besonderen Folge vom GG-Magic Performer Podcast
beschäftigen sich die Zauberer Madou Mann und Daniel Hank mit
einem Kommentar, auf den sie bei Facebook gestoßen sind.
Die Problematik des Zauberers bei Facebook umfasst eine für ihn
schlecht gelaufene Show, da mehrere Probleme, wie umherlaufende
Kinder, störendes Servicepersonal und unerwünschte
Videoaufnahmen, zu Unruhen führten. Es geht um die Frage, wie mit
solchen Situationen professionell umzugehen ist, um sie zu
vermeiden oder mit ihnen zu arbeiten?
Unerwünschte Filmaufnahmen
Natürlich ist es schade, wenn Zuschauer die Show auf dem
Smartphone-Display verfolgen. Weiterhin erdenken sich manche
Zauberer auch ein Szenario, in dem Zuschauer die Tricks später
noch einmal in Slow Motion betrachten, um hinter die Zauberkunst
zu kommen. Beides wesentliche Punkte, bei denen Madou und Daniel
allerdings resümieren, dass darin mehr Kopfkino steckt und
vielmehr Positives.
Es gibt einen Unterschied zwischen dem kurzen und dem dauerhaften
Filmen. Natürlich können Kunststücke auf den zweiten Blick
durchschaubar werden. Vor allem dann, wenn Tricks nicht sauber
umgesetzt sind. Doch wie viele Menschen sehen sich ihre Aufnahmen
etliche Male an? Bei Video-Snippets ist die Wahrscheinlichkeit
zudem gering, weil bei vielen Tricks der Effekt, auf den die
Zuschauer achten, viel weiter von der Methode entfernt ist.
Und beim dauerhaften Filmen? Vermeidet eine appellartige
Reaktion, da diese das Image schädigt. Viel besser ist ein
spielerischer Umgang. Vielleicht mit einem Augenzwinkern, einem
Ball, der nicht verschwindet, sondern in die Tasche
zurückgesteckt wird. Viele Zuschauer fühlen sich ertappt und
stecken das Smartphone weg.
Positiv: Die kostenlose Werbung, die durch das Teilen von Videos
entsteht. Die Bekanntheit wird gesteigert.
Dass Zuschauer sich etwas von der magischen Welt nehmen, wenn sie
durchs Display zuschauen, sollte den Zauberkünstler anspornen,
seine Show noch besser zu gestalten. Ganz nach dem Motto: Alle
anderen lachen? – Das will ich auch!
Wenn der Service stört
Der Service-Punkt ist eine kommunikative Angelegenheit. Gar nicht
mit dem Gastgeber selbst, sondern mit dem Servicepersonal.
Freundliche Worte vor der Show reichen aus, um den Service zu
sensibilisieren. Dabei hilft auch die Info von Beginn und Länge
der Show. Gut ist ebenso, das Vokabular des Service-Personals zu
nutzen („Service machen“ anstatt „Getränke hinstellen“). Das
Prinzip „Aus den Augen, aus dem Sinn“ funktioniert gleichfalls,
denn niemand kann den Service rufen, wenn er hinter
verschlossenen Türen agiert. Und falls doch, wird das Personal
auf eine unauffälligere Weise reagieren.
Kinder
Eltern kümmern sich nicht automatisch um herumtollende Kinder.
Daher ist wichtig, professionell und freundlich zu improvisieren,
denn die Reaktion des Zauberers entscheidet, ob er
Sympathie/Antipathie erntet. Kinder lassen sich in Tricks
miteinbeziehen. Ein improvisierter Kartentrick, bei dem das Kind
die gespielte Karte behalten darf, wirkt Wunder. Bei Kindern in
Reichweite reicht auch ein Augenzwinker-Spruch, wie "Kind zu
verkaufen", um die Eltern zu sensibilisieren. Noch simpler: eine
derart gute Show, dass die Zuschauer selbst dafür sorgen, dass
diese nicht gestört wird.
Schmerzensgeld?
Nicht selten wird bei einer schlecht gelaufenen Show von
Schmerzensgeld anstatt von Gage gesprochen. Eine Schutzreaktion,
um sich nicht mit seinem eigenen Auftritt auseinanderzusetzen und
die Schuld bei anderen oder den Umständen zu suchen. Das schädigt
das Image auch im Nachhinein.
Überdenkt Folgendes: Wenn eine gute Show auf die eigene Leistung
zurückzuführen ist, dann kann eine schlechte Show nicht auf die
Umstände gemünzt werden. Nicht das Publikum wird für seine Lacher
bezahlt, sondern der Zauberkünstler dafür, das Publikum zu
bespaßen. Aus diesem Grund muss der Magier sich auf das Publikum
und die Umgebung einstellen. Beispielsweise erfordern kleine
Tricks in großen Sälen eine Kamera oder andere Tricks. Je besser
ein Zauberkünstler sein Publikum einschätzen kann desto besser
kann er improvisieren und die gewünschten Reaktionen
herauslocken. Schlussendlich ist eine ideale Vorbereitung mit
passendem Equipment ausschlaggebend und die Kommunikation mit dem
Gastgeber, der oftmals selbst Hilfe bei der Technik anbietet.
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