"Ich habe zu meiner Mutter gesagt: 'Hör auf, du bringst mich um'"

"Ich habe zu meiner Mutter gesagt: 'Hör auf, du bringst mich um'"

Fadumo Korn hilft Frauen, deren Genitalien verstümmelt wurden. Ein Ritual, um weibliche Sexualität zu vernichten. Millionen sind betroffen, Tausende auch in Deutschland.
1 Stunde 3 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Sie ist sieben Jahre alt, als sie am liebsten gestorben wäre: "Der
erste Schnitt war eine Explosion im Kopf", erzählt die
Kulturmittlerin, Dolmetscherin und Menschenrechtlerin Fadumo Korn.
"Ich wurde ausgeschlachtet, fiel ins Koma und wachte bei der
Organisation meiner Beerdigung wieder auf." Mehr als 200 Millionen
Frauen weltweit haben Ähnliches erlebt. Ihnen wurden die Klitoris
oder Vulvalippen teilweise oder komplett amputiert, die Genitalien
beschnitten, die Vagina zugenäht. Die weibliche
Genitalverstümmelung, kurz FGM (englisch für: "female genital
mutilation") wird in mehr als 30 Ländern weltweit praktiziert, vor
allem in Afrika und Asien, aber es gibt auch Fälle in Deutschland.
Darüber sprechen die Podcasthosts Melanie Büttner und Sven
Stockrahm mit Fadumo Korn. Was ist das Ziel dieser brutalen
Tradition, die nichts mit Religion zu tun hat? Welche lebenslangen
Folgen hat sie auf Alltag und Sexualität? Fadumo Korn erklärt in
dieser Folge, warum Ärzt:innen, Fachkräfte und Politiker:innen in
Deutschland mit dem Leid und den Bedürfnissen der Zehntausenden
Betroffenen im Land noch immer überfordert sind und was es braucht,
um die Mädchen und Frauen zu schützen, die gefährdet sind, selbst
verstümmelt zu werden. Mehr zu unserer Gästin und weitere Infos -
Fadumo Korn ist Kulturmittlerin, Dolmetscherin, Autorin und
Menschenrechtlerin. Sie kämpft seit Jahren gegen die weibliche
Genitalverstümmlung (FGM), begleitet andere Betroffene und
engagiert sich für eine Verbesserung der Versorgung. Sie hat den
Verein Nala – Bildung statt Beschneidung gegründet und engagiert
sich bei Donna Mobile, einer Gesundheits- und Beratungseinrichtung
für Migrant:innen in München. Für ihre Arbeit und ihren Einsatz
wurde sie mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet (PDF). -
Unicef, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, zitiert Daten,
wonach mindestens 200 Millionen Mädchen und Frauen eine
Genitalverstümmelung hinter sich haben, zudem seien jedes Jahr
weltweit vier Millionen gefährdet. Schätzungen der
Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes zufolge leben nicht nur
Zehntausende betroffene Frauen und Mädchen in Deutschland, sondern
auch mehr als 10.000, die gefährdet sein könnten, beschnitten zu
werden, etwa bei Reisen ins Ausland. - In Deutschland steht die
weibliche Genitalverstümmelung unter Strafe und ist als
Menschenrechtsverletzung anerkannt. Eine kurze Übersicht zur
rechtlichen und politischen Lage gibt es auf den Seiten der
Bundeszentrale für politische Bildung. Alle Sexpodcastfolgen auch
auf www.zeit.de/sexpodcast. Kennst du unser Buch? "Ist das normal?
Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst" Folgt den
Sexpodcasthosts, der Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner
und dem ZEIT-ONLINE-Ressortleiter Wissen, Sven Stockrahm, auf
Instagram unter @dr.melanie.buettner und @svensonst. [ANZEIGE] Mehr
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