(39) Johann Wolfgang von Goethe »Das Göttliche«
3 Minuten
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Lesung - Klassiker, Philosophie, Gedichte | Gelesen von Elisa Demonki
Beschreibung
vor 15 Jahren
Edel sei der Mensch, Hilfreich und gut! Denn das allein
Unterscheidet ihn Von allen Wesen, Die wir kennen. Heil den
unbekannten Höhern Wesen, Die wir ahnen! Ihnen gleiche der Mensch;
Sein Beispiel lehr uns Jene glauben. Denn unfühlend Ist die Natur:
Es leuchtet die Sonne Über Bös‘ und Gute, Und dem Verbrecher
Glänzen wie dem Besten, Der Mond und die Sterne. Wind und Ströme,
Donner und Hagel Rauschen ihren Weg Und ergreifen, Vorüber eilend,
Einen um den andern. Auch so das Glück Tappt unter die Menge, Faßt
bald des Knaben Lockige Unschuld, Bald auch den kahlen Schuldigen
Scheitel. Nach ewigen, ehrnen, Großen Gesetzen Müssen wir alle
Unseres Daseins Kreise vollenden. Nur allein der Mensch Vermag das
Unmögliche: Er unterscheidet, Wählet und richtet; Er kann dem
Augenblick Dauer verleihen. Er allein darf Den Guten lohnen, Den
Bösen strafen, Heilen und retten, Alles Irrende, Schweifende
Nützlich verbinden. Und wir verehren Die Unsterblichen, Als wären
sie Menschen, Täten im Großen, Was der Beste im Kleinen Tut oder
möchte. Der edle Mensch Sei hilfreich und gut! Unermüdet schaff er
Das Nützliche, Rechte, Sei uns ein Vorbild Jener geahneten Wesen!
Lesung Collage: Elisa Demonkí Musik: Ulrike Theusner
Unterscheidet ihn Von allen Wesen, Die wir kennen. Heil den
unbekannten Höhern Wesen, Die wir ahnen! Ihnen gleiche der Mensch;
Sein Beispiel lehr uns Jene glauben. Denn unfühlend Ist die Natur:
Es leuchtet die Sonne Über Bös‘ und Gute, Und dem Verbrecher
Glänzen wie dem Besten, Der Mond und die Sterne. Wind und Ströme,
Donner und Hagel Rauschen ihren Weg Und ergreifen, Vorüber eilend,
Einen um den andern. Auch so das Glück Tappt unter die Menge, Faßt
bald des Knaben Lockige Unschuld, Bald auch den kahlen Schuldigen
Scheitel. Nach ewigen, ehrnen, Großen Gesetzen Müssen wir alle
Unseres Daseins Kreise vollenden. Nur allein der Mensch Vermag das
Unmögliche: Er unterscheidet, Wählet und richtet; Er kann dem
Augenblick Dauer verleihen. Er allein darf Den Guten lohnen, Den
Bösen strafen, Heilen und retten, Alles Irrende, Schweifende
Nützlich verbinden. Und wir verehren Die Unsterblichen, Als wären
sie Menschen, Täten im Großen, Was der Beste im Kleinen Tut oder
möchte. Der edle Mensch Sei hilfreich und gut! Unermüdet schaff er
Das Nützliche, Rechte, Sei uns ein Vorbild Jener geahneten Wesen!
Lesung Collage: Elisa Demonkí Musik: Ulrike Theusner
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