(22) Johann Wolfgang von Goethe »Faust 1 - Vor dem Tor«

(22) Johann Wolfgang von Goethe »Faust 1 - Vor dem Tor«

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Beschreibung

vor 17 Jahren
– WAGNER – Man sieht sich leicht an Wald und Feldern satt; Des
Vogels Fittich werd ich nie beneiden. Wie anders tragen uns die
Geistesfreuden Von Buch zu Buch, von Blatt zu Blatt! Da werden
Winternächte hold und schön Ein selig Leben wärmet alle Glieder,
Und ach! entrollst du gar ein würdig Pergamen, So steigt der ganze
Himmel zu dir nieder. – FAUST – Du bist dir nur des einen Triebs
bewußt, O lerne nie den andern kennen! Zwei Seelen wohnen, ach! in
meiner Brust, Die eine will sich von der andern trennen; Die eine
hält, in derber Liebeslust, Sich an die Welt mit klammernden
Organen; Die andre hebt gewaltsam sich vom Dust Zu den Gefilden
hoher Ahnen. O gibt es Geister in der Luft, Die zwischen Erd und
Himmel herrschend weben So steiget nieder aus dem goldnen Duft Und
führt mich weg zu neuem, buntem Leben! Ja, wäre nur ein
Zaubermantel mein, Und trüg er mich in fremde Länder! Mir wollt er
um die köstlichsten Gewänder, Nicht feil um einen Königsmantel
sein. Heute vor 175 Jahren starb Johann Wolfgang von Goethe in
Weimar.

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