Michael Bünker im ZEITGESPRÄCH 80 mit Gerhard Schmid
Bünker spricht über religiösen Bedeutungsverlust in Europa,
Konflikt zwischen Glaube und Naturwissenschaft. Hoffnungen für
neues Jahr.
34 Minuten
Podcast
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Interviews mit INTERESSANTEN PERSÖNLICHKEITEN aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Religion, Sport und Kultur
Beschreibung
vor 10 Monaten
Gespräche auf Augenhöhe, auf Höhe der Zeit: Die
„ZEITGESPRÄCHE“ sind ein eindrückliches Zeugnis von Anstand und
Respekt.
Zeit für Gespräche – Zeit für Antworten. Gerhard Schmid liefert
mit seinen „ZEITGESPRÄCHEN“ beides. Und das zur richtigen Zeit.
Denn mit dieser Reihe gelingt, was in der Eile des Alltags oft
leider zu kurz kommt: Erfahrung und Persönlichkeit
zusammenbringen. Das Gespräch suchen und finden. Zuhören,
Menschen und ihre Geschichten und Erfahrungen wirken
lassen.
In diesem Teil des Gesprächs betonen wir, dass die Geburt eines
Kindes die Hoffnung im weihnachtlichen Satz "Ein Kind ist uns
geboren" verkörpert. Gerhard Schmids Gast, Herr Bischof Emeritus
Michael Bünker, spricht über die Situation der christlichen
Kirchen in Österreich. Er erwähnt, dass es ein starkes Empfinden
für Religion und Spiritualität gibt, gleichzeitig jedoch einen
Bedeutungsverlust der großen Kirchen in Europa und eine Abwendung
von religiösen Institutionen. Dies führt er auf individuelle
Entscheidungsfreiheit, Säkularisierung und fehlende Tradition der
freien Religionszugehörigkeit zurück. Zudem spielt Missbrauch
eine Rolle. Erwähnt wird auch, dass Religion in anderen
Gesellschaften weiterhin eine große Rolle spielt, insbesondere in
Südamerika, Afrika und Asien, wo Religion oft mit politischen
Botschaften verbunden ist, was eine besondere Gefahr darstellt.
Wir betonen die Bedeutung von Religion und Aufklärung und
erwähnen den Philosophen Jürgen Habermas, der der Meinung ist,
dass Religion auch in einer säkularen Gesellschaft wichtig ist.
Religionen bieten Antworten auf Fragen, die sonst unbeantwortet
bleiben. Die Bedeutung von Symbolik und Ritualen wird ebenfalls
betont, die ohne religiöse Einrichtungen wie die Kirche verloren
gehen würden. Die Botschaft der evangelischen Kirche ist, den
Geringsten zu helfen und sich nicht nach dem eigenen Vorteil zu
fragen. Die Kirche engagiert sich auch für soziale Gerechtigkeit
und setzt sich gegen Ausgrenzung ein. Religiöse Gemeinschaften
haben die Aufgabe, Orte der Toleranz zu sein und Antisemitismus
und Rassismus als inakzeptabel zu betrachten. Die Kirchen sollten
sich stärker in die Gesellschaft einbringen, Brücken zu anderen
Religionen stärken und zur europäischen Integration beitragen.
Anschließend diskutieren wir den Konflikt zwischen Glaube und
Naturwissenschaften, der jahrhundertelange Spannungen zwischen
beiden Bereichen umfasst, besonders in Bezug auf die Erkenntnisse
von Galileo Galilei, Nikolaus Kopernikus, Charles Darwin und
Sigmund Freud. Es ist jedoch wichtig, Glaube und Vernunft
miteinander in Einklang zu bringen. Die Frage, wie weit die
Naturwissenschaften Antworten auf die großen Fragen der
Menschheit finden können, ist immer noch offen. Es ist eine Frage
von Grenzen und Erkenntnissen auf beiden Seiten. Schließlich
sprechen wir über unsere persönlichen Hoffnungen für das neue
Jahr und die Zeit nach Weihnachten. Wir teilen die Ansicht der
jüdischen Philosophin Hannah Arendt, dass neben unserer
Sterblichkeit auch unsere Geburtlichkeit uns prägt. Die Geburt
eines Kindes symbolisiert Hoffnung in einer oft hoffnungslosen
Welt. Wir freuen uns auf weitere Begegnungen und wünschen allen
eine wunderschöne Weihnachtszeit.
Die „ZEITGESPRÄCHE“ sind geprägt von Anstand und Respekt.
Vor Menschen, Werten und dem demokratischen Miteinander. Sie
verbinden spannende Einblicke mit klugen Gedanken und
vergnüglichen Momenten im Leben wunderbarer
Persönlichkeiten.
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