Prof. Dr. Thomas Schwartz, Renovabis, dem Osteuropa-Hilfswerk der Katholischen Kirche
Der Interview-Podcast rund ums Thema Menschenrechte
50 Minuten
Beschreibung
vor 1 Jahr
Seit 2021 ist Prof Dr. Thomas Schwartz Hauptgeschäftsführer von
Renovabis, dem Osteuropa-Hilfswerk der Katholischen Kirche in
Deutschland. Der Fall der Mauer markierte auch für die
Religionsfreiheit in der ehemaligen DDR und in Osteuropa einen
Neubeginn. Renovabis wurde als Reaktion auf diese tiefgreifenden
gesellschaftlichen und politischen Umbrüche in Osteuropa im Jahr
1993, als jüngstes der katholischen Hilfswerke gegründet. Die
Kirche sollte im Osten Europas wieder ein lebendiger Teil der
Zivilgesellschaften werden und die frohe Botschaft verkünden
konnte. Heute ist Renovabis in 29 Ländern Osteuropas aktiv – in
Zusammenarbeit mit einer großen Anzahl von Projektpartnern - und
hat in 30 Jahren rund eine Milliarde Euro in über 10.000 Projekte
investiert, die überwiegend aus Spenden und aus der Kirchensteuer
stammen. Zum runden Jubiläum sagt er: „30 Jahre Renovabis bedeuten
für mich: Den Menschen nahe sein, Zukunft in Europa sichern, Dialog
fördern und dafür sorgen, dass wir – irgendwann - als Hilfswerk
unnötig werden!“ Und vor allem reden wir über aktuelle
Herausforderung vor dem Hintergrund des brutalen russischen
Angriffskrieges auf die Ukraine, der teilweise auch das friedliche
Miteinander der Glaubensgemeinschaften tief trifft und die
Versöhnungsthematik wieder verstärkt auf die Agenda setzt. „Die
Glaubwürdigkeit unserer Solidarität wird an unserer politischen
Glaubwürdigkeit gemessen!“ schildert Schwartz die Haltung, die er
in der Ukraine wahrnimmt. Die Ausgangslage war in den 1990ern von
Land zu Land sehr unterschiedlich. So standen lebendigen
katholischen Gemeinden, wie in Kroatien und Polen, extrem
unterdrückte Gemeinden, wie die zehn Prozent Katholiken in Albanien
gegenüber. Die Erinnerungs- und Versöhnungsarbeit wird von
Renovabis aber auch mit Blick auf die Wunden unterstützt, die vor
den sozialistischen Regimen geschlagen wurden. „Zusammenarbeit auf
Augenhöhe“ statt „Besserwisserei“ – „eine gesunde Demut, Hörender
und nicht nur Sprechender zu sein“ – bezeichnet Professor Schwartz
als eine wichtige Maxime für das deutsche Hilfswerk in Osteuropa.
Renovabis, dem Osteuropa-Hilfswerk der Katholischen Kirche in
Deutschland. Der Fall der Mauer markierte auch für die
Religionsfreiheit in der ehemaligen DDR und in Osteuropa einen
Neubeginn. Renovabis wurde als Reaktion auf diese tiefgreifenden
gesellschaftlichen und politischen Umbrüche in Osteuropa im Jahr
1993, als jüngstes der katholischen Hilfswerke gegründet. Die
Kirche sollte im Osten Europas wieder ein lebendiger Teil der
Zivilgesellschaften werden und die frohe Botschaft verkünden
konnte. Heute ist Renovabis in 29 Ländern Osteuropas aktiv – in
Zusammenarbeit mit einer großen Anzahl von Projektpartnern - und
hat in 30 Jahren rund eine Milliarde Euro in über 10.000 Projekte
investiert, die überwiegend aus Spenden und aus der Kirchensteuer
stammen. Zum runden Jubiläum sagt er: „30 Jahre Renovabis bedeuten
für mich: Den Menschen nahe sein, Zukunft in Europa sichern, Dialog
fördern und dafür sorgen, dass wir – irgendwann - als Hilfswerk
unnötig werden!“ Und vor allem reden wir über aktuelle
Herausforderung vor dem Hintergrund des brutalen russischen
Angriffskrieges auf die Ukraine, der teilweise auch das friedliche
Miteinander der Glaubensgemeinschaften tief trifft und die
Versöhnungsthematik wieder verstärkt auf die Agenda setzt. „Die
Glaubwürdigkeit unserer Solidarität wird an unserer politischen
Glaubwürdigkeit gemessen!“ schildert Schwartz die Haltung, die er
in der Ukraine wahrnimmt. Die Ausgangslage war in den 1990ern von
Land zu Land sehr unterschiedlich. So standen lebendigen
katholischen Gemeinden, wie in Kroatien und Polen, extrem
unterdrückte Gemeinden, wie die zehn Prozent Katholiken in Albanien
gegenüber. Die Erinnerungs- und Versöhnungsarbeit wird von
Renovabis aber auch mit Blick auf die Wunden unterstützt, die vor
den sozialistischen Regimen geschlagen wurden. „Zusammenarbeit auf
Augenhöhe“ statt „Besserwisserei“ – „eine gesunde Demut, Hörender
und nicht nur Sprechender zu sein“ – bezeichnet Professor Schwartz
als eine wichtige Maxime für das deutsche Hilfswerk in Osteuropa.
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