Farbpsychologie ist in den meisten Fällen Schlangenöl

Farbpsychologie ist in den meisten Fällen Schlangenöl

9 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Es ist kein Geheimnis, dass die Farbpsychologie in der
Geschäftswelt eine große Rolle spielt. Sollte man es jedoch
übertreiben, und alles auf die Farben ankommen lassen? Und was ist
Schlangenöl und? Hier sind einige Gedanken und Erfahrungen, die
Jörg Dennis Krüger in dieser Folge anspricht. TRANSKRIPTION DIESER
FOLGE DES PODCASTS Hallo, mein Name ist Jörg Dennis Krüger, und ja,
wie mein IT-Techniker am Empfang schon gesagt hat: Ich bin der
Conversion Hacker. Herzlich willkommen zur neuen Ausgabe von
„Conversion Hacker Podcast“.  Heute mit dem Thema Farben und
Farbpsychologie.  Ich bin ein großer Fan, wie auch Skeptiker
von Psychologie im Online-Marketing, Psychologie im Marketing, denn
Psychologie hat ein paar Probleme. Psychologie ist unter anderem
ganz häufig gar nicht so reproduzierbar, also psychologische
Studien. Und meistens sind die Faktoren, die das Verhalten von
Menschen verändern, wahnsinnig kompliziert. Sodass Dinge, die man
in einem Umfeld feststellt, die dann auf psychologische Faktoren
zurückgeführt werden, in einem anderen Umfeld auf einmal überhaupt
nicht oder ganz anders funktionieren. Psychologie kennt dieses
„Wenn – Dann“, was wir eigentlich gerne immer haben, nicht. Also
wenn etwas rot ist, dann macht der Nutzer das.  Und das ist
dann auch schon ein Übergang von Psychologie zur Farbe, denn die
psychologischen Komponenten, die Farben zugeschrieben werden, sind
halt sehr oberflächlich, in vielen Fällen. Rot ist eine Warnfarbe.
Ja, aber rot ist gleichzeitig auch die Farbe der Liebe, und Rot ist
die Farbe, wo wir Rabatte mit gelernt haben, zu verbinden und so
was. Was ist also rot aus psychologischer Sicht für eine Farbe? Was
passiert beim Menschen im Kopf, wenn er etwas Rotes sieht? 
Aus meiner Sicht nicht so furchtbar viel, außer dass Rot halt eine
Farbe ist, die hervorragend wahrgenommen wird. Deswegen wird sie
benutzt als Warnfarbe für „Stopp“, für rote Ampeln, und deswegen
hat sie vielleicht auch solch einen Wert für die Liebe, weil sie so
wahrgenommen wird. Rot ist unser Blut. Wir sind seit Äonen darauf
konditioniert, mit Rot gewisse Dinge zu verbinden, aber heutzutage
nicht mehr nur „Warnung und Hilfe“, das geht auf gar keinen Fall!
Es gibt genug Firmen mit roten Logos, die sehr erfolgreich
unterwegs sind, und dass nicht: „Oh Gott, alle Kunden laufen jetzt
weg, weil da etwas Rotes ist“, sondern Farbe benötigt immer
Kontext.  Also, im Kontext kann das Rot wirken, wie etwas, das
wahnsinnig positiv ist. Halt, rote Preise in einem Online-Shop
wirken positiv, denn sie zeigen mir, dass dieser Preis ein
Rabattpreis ist. Also daneben ist der Preis durchgestrichen, dann
ist in Rot der Preis daneben geschrieben, und dann weiß ich, aus
Erfahrung: „Das ist ein Rabattpreis“ und das springt Leuten ins
Auge. Super, da gibt es Rabatte! Das funktioniert meistens viel
besser, als einen grünen Preis zu verwenden oder Ähnliches. Und das
ist eben so generell dieses Herumeiern „Nee, manche Farben benutze
ich lieber nicht, weil damit wird etwas verbunden“. Man muss nun
mal immer den Kontext sehen.  Viele Farben auf einer Seite
funktionieren dann auch gut oder funktionieren auch nicht, weil
andere Farben vorhanden sind, oder halt auch nicht. Wenn meine
Seite insgesamt schon rot ist, beispielsweise, weil ich ein rotes
Logo habe, dann sind rote Preise vielleicht nicht so wirksam wie
bei einem Shop, der eigentlich andere Farben hat. Und insofern ist
das halt genau das Dilemma, was wir aus der Psychologie überall
sehen, dass es immer auf den Kontext ankommt.  Ich werde in
einer weiteren Podcast-Episode noch über das
„Reproduktions-Problem“ der psychologischen Forschung reden. Denn
man hat inzwischen große Probleme, Ergebnisse aus Studien in der
Psychologie zu reproduzieren. Also Studien, die in den vergangenen
50 Jahren gemacht wurden und vielleicht sogar länger, die versucht
man gerade zu reproduzieren und versucht zu erkennen „Ist das
Ergebnis überhaupt etwas,

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