#02 - Mona Shani - eine starke, junge CI-Trägerin im Portrait

#02 - Mona Shani - eine starke, junge CI-Trägerin im Portrait

20 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Das Gefühl zwischen zwei Welten hin- und hergerissen zu sein,
kennt Mona nur allzu gut. Seit frühester Kindheit leidet die
gebürtige Frankfurterin unter Hörverlust. Dieser wurde zunächst
mit Hörgeräten und bald darauf mit Cochlea-Implantaten behandelt.
Zwar konnte die damalige Grundschülerin dank dieser an der
hörenden Welt teilhaben, doch kämpfte sie viele Jahre mit ihrer
Hörbehinderung und der Technologie, die ihr ein normales
Aufwachsen ermöglichen sollte. Denn trotz der Möglichkeit wieder
hören zu können, fühlte sie sich als Außenseiterin, als die, die
irgendwie anders war. Gehörlos geboren und doch hören zu können,
machte Mona zum Teil von zwei Welten. Doch zu keiner fühlte sie
sich richtig zugehörig. Mit ihrem Umzug nach Berlin entschloss
sich die angehende Kunststudentin deshalb, ihren Hörverlust vor
ihren neuen Freunden geheim zu halten. Die wenigen, die ihn
dennoch bemerkten oder denen sich Mona anvertraute, ermutigten
sie dazu, offen zu ihrer Schwerhörigkeit zu stehen. So bestärkt,
drehte die Universitätsabsolventin eine Reportage mit sich selbst
und ihrem Hörverlust in der Hauptrolle. Durch die filmische
Auseinandersetzung mit ihrer Schwerhörigkeit gelang es Mona zu
sich selbst zu finden: „Ich dachte immer, ich kann entweder nur
das eine (hörend) oder das andere (gehörlos) sein. Jetzt weiß
ich, die Welt ist nun einmal nicht schwarz oder weiß, sondern
sehr bunt.“ Heute kann die vielseitig interessierte Künstlerin
ganz unbeschwert die Vorteile, die ihr ihre Cochlea-Implantate
schenken, genießen – etwa Musik hören, mit Freunden und Familie
telefonieren, Filme ohne Untertitel schauen oder ganz einfach
eine Unterhaltung ohne große Anstrengungen führen. Alltägliche
Dinge eben in einem ganz normalen Leben.

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