6 | Klaus Störtebeker

6 | Klaus Störtebeker

10 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Über Klaus Störtebekers Leben ist wenig bekannt. Vielleicht kam
er aus Norddeutschland. Der Name Störtebeker war ein Beiname:
Angeblich konnte Klaus in einem Zug vier Liter trinken, also gut
den Becher stürzen. Daher nannte man ihn "Stürz den Becher". Auf
Plattdeutsch heißt das dass "Störtebeker".


Klaus und seine Leute halfen dem König von Schweden. Der kämpfte
damals gegen Dänemark. Als der König nur noch die Hauptstadt
Stockholm hatte, versorgte Klaus ihn mit Essen. Wegen solcher
Vorräte nannte man Klaus und andere Seeleute Vitalienbrüder.
Vitalien oder Viktualien heißt so viel wie Lebensmittel.


Nach dem Krieg wurde Klaus ein Pirat, der Schiffe überfiel. Die
Hanse und einige niederländische Städte haben daher versucht, ihn
zu fangen. Er und seine Leute nannten sich Likedeelers. Das
bedeutete, dass sie ihre Beute gleich oder gleichberechtigt
untereinander aufteilten.


Über das Ende von Klaus gibt es nur Legenden, wie ein Buch aus
dem Jahr 1435. Angeblich haben Schiffe aus Hamburg ihn vor der
Insel Helgoland gefangen und nach Hamburg gebracht. Dort hat man
ihn und seine 72 Freunde im Jahr 1401 hingerichtet.


Der Legende nach bat Klaus um Gnade für ihn und seine Leute. Er
würde Hamburg eine lange Goldkette schenken, die um die gesamte
Stadt reicht. Dann bot er noch etwas an: Nach seiner Enthauptung
werde er an seinen Freunden vorbeigehen, bis er umfällt.
Diejenigen, an denen er vorbeigekommen ist, sollten verschont
werden. Als er dann an elf Seeräubern vorbeigekommen war, hat der
Henker ihm angeblich ein Bein gestellt. Aber die elf Freunde
wurden dann trotzdem enthauptet, genau wie die anderen.


Heute zweifeln Fachleute an vielem, was man über Klaus
Störtebeker verbreitet hat. Man weiß heute von einem Johann
Stortebeker aus Danzig. Im Jahr 1400 wurde er Vitualienbruder,
und im Jahr 1413 begann er, für den König von England zu kämpfen.
Den Klaus Störtebeker, von dem die Legenden erzählen, hat es
vielleicht gar nicht gegeben.


In Norddeutschland gibt es Städte und Gegenden, in denen man
heute mit dem Namen des legendären Seeräubers Werbung macht.
Touristen hören gern schaurige Geschichten. So gibt es in
Ralswiek auf der Insel Rügen jedes Jahr die
Störtebeker-Festspiele mit einem Theaterstück über den Piraten.


Nach Klaus Störtebeker hat man Schiffe ebenso wie eine Biersorte
benannt. Es gibt Lieder, Gedichte, Romane und Filme über den
Piraten. In vielen Städten sieht man Denkmäler oder Gedenktafeln
für einen Mann, den es so vielleicht nie gab.

SCHLÜSSELWÖRTER: bat um Gnade (asked for mercy)
der Beiname (nickname)
die Beute (loot)
Denkmäler (monuments)
diejenigen (those guys)
ein Bein stellen (to put a leg up)
enthauptet (decapitated)
Fachleute (professionals)
Festspiele (festivals with theatrical play)
Gedenktafeln (plaques)
Gegenden (areas)
die Hanse (Hanseatic League, an alliance of merchants in the Middle
Ages)
der Henker (hangman)
hingerichtet (executed)
in einem Zug (in one go)
kämpfen (to fight)
Klaus Störtebeker (“Klaus throw down the cup” in Flat German)
Lebensmittel (foods)
die Legende (legend)
schaurig (scary)
der Seeräuber (corsair)
das Theaterstück (theatrical play)
umfallen (to fall over)
verschont (spared)
versorgte (supplied)
vorbeigehen (to walk by)
Vorräte (stocks)
die Werbung (advertisement)
zweifeln (to doubt)


german-stories.com


DEUTSCHUNTERRICHT: chris-german.setmore.com


Dieser Podcast ist unter der Lizenz CC BY-SA 4.0 zu erhalten und
wurde verändert.


Link zum Artikel

Weitere Episoden

34 | Deutschland
5 Minuten
vor 1 Jahr
33 | Antonio Vivaldi
6 Minuten
vor 1 Jahr
32 | Syrien
9 Minuten
vor 1 Jahr
31 | Sophie Scholl
7 Minuten
vor 1 Jahr

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: