Barbara Vinken: Keuschheit
Prof. Dr. Barbara Vinken referierte zum Thema "Keuschheit" am
13.6.2022 in der Katholischen Akademie in Bayern
31 Minuten
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Beschreibung
vor 10 Monaten
Die Gender-Theorie sei eine Ideologie, die den Unterschied in der
Natur eines Mannes und einer Frau leugne, eine Gesellschaft ohne
geschlechtliche Unterschiede vorsehe und somit die anthropologische
Grundlage der Familie eliminiere, so hat der Vatikan verlautbaren
lassen. Für einen großen Teil unserer Gesellschaft jedoch ist
Kritik an traditionellen Geschlechterrollen und ein stärkeres
Bewusstsein für Geschlechterfragen jenseits des rein biologischen
Geschlechts längst Teil ihrer Lebenswirklichkeit. Wenn daher von
einer wechselhaften Mode gesprochen und dabei suggeriert wird,
geschlechtliche Identitäten seien lediglich Verkleidungen, die man
beliebig wechseln könne, verkehrt das die Realität ganz
offensichtlich. Warum tun sich Teile der Kirche so schwer mit einer
neuen gesellschaftlichen Sensibilität? Kennt sie nicht vielmehr
eine Tradition, die das Menschsein des Menschen betont? Wie passen
der Kampf für das binäre System und klare Geschlechtertypen dazu,
dass gerade für kirchliche Verantwortungsträger das Ideal der
Jungfräulichkeit und feminin anmutende antike Mode in der Liturgie
prägend sind? Prof. Dr. Barbara Vinken, Ph.D., ist Professorin für
Allg. Literaturwissenschaft und Romanische Philologie an der LMU
München; derzeit Fellow am Internationalen Forschungszentrum
Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität Linz (IFK), Wien. Sie
referierte zum Thema "Keuschheit" am 13.6.2022 in der Katholischen
Akademie in Bayern.
Natur eines Mannes und einer Frau leugne, eine Gesellschaft ohne
geschlechtliche Unterschiede vorsehe und somit die anthropologische
Grundlage der Familie eliminiere, so hat der Vatikan verlautbaren
lassen. Für einen großen Teil unserer Gesellschaft jedoch ist
Kritik an traditionellen Geschlechterrollen und ein stärkeres
Bewusstsein für Geschlechterfragen jenseits des rein biologischen
Geschlechts längst Teil ihrer Lebenswirklichkeit. Wenn daher von
einer wechselhaften Mode gesprochen und dabei suggeriert wird,
geschlechtliche Identitäten seien lediglich Verkleidungen, die man
beliebig wechseln könne, verkehrt das die Realität ganz
offensichtlich. Warum tun sich Teile der Kirche so schwer mit einer
neuen gesellschaftlichen Sensibilität? Kennt sie nicht vielmehr
eine Tradition, die das Menschsein des Menschen betont? Wie passen
der Kampf für das binäre System und klare Geschlechtertypen dazu,
dass gerade für kirchliche Verantwortungsträger das Ideal der
Jungfräulichkeit und feminin anmutende antike Mode in der Liturgie
prägend sind? Prof. Dr. Barbara Vinken, Ph.D., ist Professorin für
Allg. Literaturwissenschaft und Romanische Philologie an der LMU
München; derzeit Fellow am Internationalen Forschungszentrum
Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität Linz (IFK), Wien. Sie
referierte zum Thema "Keuschheit" am 13.6.2022 in der Katholischen
Akademie in Bayern.
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