Klaus Tanner: Christen in der Politik - Möglichkeiten und Grenzen
Vortrag von Prof. Dr. Klaus Tanner am 9.9.2016 im Rahmen einer
Kooperationsveranstaltung der Katholischen Akademie in Bayern mit
der Evangelischen Akademie Tutzing und der Hanns-Seidel-Stiftung
e.V.
31 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Wenn man die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland unter dem
Gesichtspunkt ihrer führenden politischen Persönlichkeiten
betrachtet, erkennt man, dass vom ersten Bundespräsidenten Theodor
Heuss bis zum amtierenden Präsidenten Joachim Gauck das Amt des
Bundespräsidenten christlich, ja sogar deutlich protestantisch
geprägt ist. Ähnlich verhält es sich bei den Bundeskanzlern –
beginnend bei dem römisch-katholischen „Gründungs“-Kanzler Konrad
Adenauer, bis hin zur evangelischen Bundeskanzlerin, der
Pastorentochter Angela Merkel. Was veranlasst Christinnen und
Christen, sich in allen Parteien zu engagieren? Was motiviert sie,
sich in öffentliche Belange mit deutlicher Stimme einzubringen?
Erinnert sei daran, dass es Christen waren, die vor einem
Vierteljahrhundert eine führende Rolle bei der friedlichen
Revolution in der DDR spielten. Sie hatten durch ihre Mitarbeit an
den Runden Tischen, aber auch durch ihren Beitrag als Mitgründer
und Mitgestalter in den politischen Parteien der ersten frei
gewählten DDR-Volkskammer einen gewaltfreien und geordneten
Übergang in die Berliner Republik erst möglich gemacht. Die Kirchen
bekennen sich klar zu der Verantwortung, die sie für das
demokratische Gemeinwesen tragen. Religion ist keine Privatsache –
Christen müssen sich einmischen, wenn es um Nächstenliebe, das
Gemeinwohl, Gerechtigkeit und Frieden geht. Und damit haben
Christen einen politischen Auftrag. Vor diesem Hintergrund geht die
Evangelische Akademie Tutzing in Kooperation mit der Katholischen
Akademie in Bayern und der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. im Rahmen der
Tagung "Christen in der Politik - Zwischen Kompromiss und
Kompromittierung" der Frage nach, wo das „C“ in der aktuellen
politischen Lage an seine Grenzen stößt, welche Erfahrungen es in
der Praxis gibt und welche Perspektiven sich für die Zukunft
abzeichnen. Prof. Dr. Klaus Tanner, Ordinarius für Systematische
Theologie und Ethik an der Universität Heidelberg, ist Vorsitzender
der Zentralen Ethikkommission der Bundesregierung für
Stammzellforschung und fungiert als Wissenschaftlicher Leiter der
interdisziplinären Forschungsstätte der Evangelischen
Studiengemeinschaft in Heidelberg (FEST). Der Vortrag wurde
aufgezeichnet am 9.9.2016 im Rahmen der Kooperationsveranstaltung
in Tutzing.
Gesichtspunkt ihrer führenden politischen Persönlichkeiten
betrachtet, erkennt man, dass vom ersten Bundespräsidenten Theodor
Heuss bis zum amtierenden Präsidenten Joachim Gauck das Amt des
Bundespräsidenten christlich, ja sogar deutlich protestantisch
geprägt ist. Ähnlich verhält es sich bei den Bundeskanzlern –
beginnend bei dem römisch-katholischen „Gründungs“-Kanzler Konrad
Adenauer, bis hin zur evangelischen Bundeskanzlerin, der
Pastorentochter Angela Merkel. Was veranlasst Christinnen und
Christen, sich in allen Parteien zu engagieren? Was motiviert sie,
sich in öffentliche Belange mit deutlicher Stimme einzubringen?
Erinnert sei daran, dass es Christen waren, die vor einem
Vierteljahrhundert eine führende Rolle bei der friedlichen
Revolution in der DDR spielten. Sie hatten durch ihre Mitarbeit an
den Runden Tischen, aber auch durch ihren Beitrag als Mitgründer
und Mitgestalter in den politischen Parteien der ersten frei
gewählten DDR-Volkskammer einen gewaltfreien und geordneten
Übergang in die Berliner Republik erst möglich gemacht. Die Kirchen
bekennen sich klar zu der Verantwortung, die sie für das
demokratische Gemeinwesen tragen. Religion ist keine Privatsache –
Christen müssen sich einmischen, wenn es um Nächstenliebe, das
Gemeinwohl, Gerechtigkeit und Frieden geht. Und damit haben
Christen einen politischen Auftrag. Vor diesem Hintergrund geht die
Evangelische Akademie Tutzing in Kooperation mit der Katholischen
Akademie in Bayern und der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. im Rahmen der
Tagung "Christen in der Politik - Zwischen Kompromiss und
Kompromittierung" der Frage nach, wo das „C“ in der aktuellen
politischen Lage an seine Grenzen stößt, welche Erfahrungen es in
der Praxis gibt und welche Perspektiven sich für die Zukunft
abzeichnen. Prof. Dr. Klaus Tanner, Ordinarius für Systematische
Theologie und Ethik an der Universität Heidelberg, ist Vorsitzender
der Zentralen Ethikkommission der Bundesregierung für
Stammzellforschung und fungiert als Wissenschaftlicher Leiter der
interdisziplinären Forschungsstätte der Evangelischen
Studiengemeinschaft in Heidelberg (FEST). Der Vortrag wurde
aufgezeichnet am 9.9.2016 im Rahmen der Kooperationsveranstaltung
in Tutzing.
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