Alles nur geklaut – Wie geht Wissenschaft ohne Plagiate?

Alles nur geklaut – Wie geht Wissenschaft ohne Plagiate?

1 Stunde 54 Minuten
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Beschreibung

vor 4 Jahren
Es hat sich herumgesprochen: Nicht alle wissenschaftlichen Arbeiten
sind einwandfrei. Die Jagd auf Plagiatoren läuft seit Jahren und
hat inzwischen manche Karriere beendet. Zuletzt beschäftigte die
Soziologie die Diskussion um Cornelia Koppetsch. Anlass für uns,
das Plagiieren nicht als moralische Verfehlung Einzelner zu
geißeln, sondern über seinen sozialen Sinn zu spekulieren. Welches
Problem löst das Plagiat, und geht es auch ohne? Wir nähern uns dem
Problem step by step an, sprechen über Skandale und über Gründe für
das Plagiieren. Das wissenschaftliche Zitat, so stellen wir fest,
hat viele Funktionen. Neben dem, was beim Plagiat fehlt, nämlich
dem Quellenverweis, kann es auch mehr sein. Eine Einladung zum
Weiterlesen. Leider sind Texte oft eher Produkte auf akademischen
Wissensmärkten. Und als solche müssen sie vor unlauterem
Wettbewerb, vor Zitationskartellen und eben Plagiaten geschützt
werden. Auch im Fall Koppetsch geht es um den Markenschutz von
Gesellschaftsdiagnosen, nicht um deren Erkenntnisgehalt. Dank
Hinweisen von Peter Fuchs stellen wir fest: Digitalisierung
vermehrt nicht nur Wissen, sondern auch Anomie auf Wissensmärkten
(siehe auch Episode 5). Plagiieren ist in diesem Sinne eine
Innovation; wer sich dabei erwischen lässt, ist einfach nicht
innovativ genug. Fortschritt ließe sich dadurch erzielen,
Plagiatssoftware einfach in die wissenschaftliche Methodenlehre zu
übernehmen. Ist ein Plagiat, das man auf Vorschlag der Software bis
zur objektiven Unerkennbarkeit abändert, überhaupt noch eines?

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