Ums Ganze – Mit Alexander Struwe über gesellschaftliche Totalität

Ums Ganze – Mit Alexander Struwe über gesellschaftliche Totalität

1 Stunde 53 Minuten
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Beschreibung

vor 4 Jahren
„Wir leben in einer Gesellschaft“, darauf weist derzeit ein Meme
hin. Ironisch und doch ernst ist der Hinweis, galt doch in den
letzten Jahrzehnten nicht nur politisch, sondern auch
sozialwissenschaftlich oft genug das Diktum Margaret Thatchers:
„There is no such thing as society.“ Von gesellschaftlicher
Totalität gar, mit der Intellektuelle wie Louis Althusser oder
Theodor W. Adorno über Jahrzehnte gerungen hatten, ganz zu
schweigen. Unser Gast Alexander Struwe plädiert in seinem Beitrag
in der Solidaritäts!?-Debatte im Theorieblog, die Frage nach der
gesellschaftlichen Totalität wissenschaftlich zu rehabilitieren.
Mit der Moderne, so Struwe, stehen die Menschen erstmals vor der
Möglichkeit und Aufgabe, die Verhältnisse ihren eigenen Ansprüchen
gemäß zu gestalten. Sie wissen, dass sie in einer Gesellschaft
leben, die auch anders sein kann – was aber nicht heißt, dass sie
dem eigenen Willen unterworfen ist. Aufklärung setzt also voraus,
die Unhintergehbarkeit von Gesellschaft zu verstehen, die
gesellschaftliche Determiniertheit des eigenen Denkens mitdenken zu
können. Wir diskutieren darüber, welche Aussichten ein solcher
Erkenntnisanspruch heute hat. Kann man Gesellschaft noch auf den
Begriff bringen? Was soll gesellschaftliche Bestimmung des Denkens
überhaupt konkret bedeuten? Und wie lassen sich der
weltanschauliche Dogmatismus und die entpolitisierte Altklugheit
des Betonmarxismus vermeiden? Für Struwe steht fest: wer Totalität
nicht zum Problem macht, kann dem Hamsterrad der Theorie nicht
entkommen.

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