Für andere sprechen – Mit Marina Martinez Mateo über politische Repräsentation
1 Stunde 49 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Der demokratische Staat repräsentiert die Allgemeinheit, sagt die
Theorie. Aber wer darf im Namen anderer sprechen? Wer darf für sich
beanspruchen, die Interessen aller zu vertreten. Diese Frage wird
in den letzten Jahrzehnten zunehmend politisiert. Sollte ein
Parlament nicht mehr der tatsächlichen Struktur der Gesellschaft
entsprechen, anstatt immer noch überwiegend aus weißen Männern zu
bestehen? Oder bedeutet dieser Anspruch gleich, den Universalismus
der liberalen Tradition aufzugeben und partikulare
Gruppeninteressen gegeneinander auszuspielen. Unser Gast Marina
Martinez Mateo fragt in einem Aufsatz im Leviathan danach, was
unter Repräsentation eigentlich genau zu verstehen ist. Was wird
eigentlich "repräsentiert"? Identitäten, Interessen, Individuen?
Können sie eins zu eins abgebildet werden? Und wenn nicht, was sind
dann Gütekritierien für demokratische Repräsentation? Für Martinez
Mateo liegt die demokratische Freiheit darin, dass Repräsentation
Identitäten produzieren kann, die vorher noch nicht da waren. Der
Staat wird die Gesellschaft niemals abbilden, sondern bleibt immer
in einer unabgeschlossenen und produktiven Spannung mit ihr. So
entsteht eine neue Perspektive auf politische Repräsentation.
Paritätsnormen und Geschlechterquoten sind dann keine Spiegelung
statistischer Verhältnisse. Wenn per Verfahren Männer und Frauen
gleichgestellt werden, zeigt sich viel mehr die Freiheit des
repräsentativen Systems. Es bildet Gesellschaft nicht ab, wie sie
ist. Sondern zeichnet ein Bild, wie sie sein könnte.
Theorie. Aber wer darf im Namen anderer sprechen? Wer darf für sich
beanspruchen, die Interessen aller zu vertreten. Diese Frage wird
in den letzten Jahrzehnten zunehmend politisiert. Sollte ein
Parlament nicht mehr der tatsächlichen Struktur der Gesellschaft
entsprechen, anstatt immer noch überwiegend aus weißen Männern zu
bestehen? Oder bedeutet dieser Anspruch gleich, den Universalismus
der liberalen Tradition aufzugeben und partikulare
Gruppeninteressen gegeneinander auszuspielen. Unser Gast Marina
Martinez Mateo fragt in einem Aufsatz im Leviathan danach, was
unter Repräsentation eigentlich genau zu verstehen ist. Was wird
eigentlich "repräsentiert"? Identitäten, Interessen, Individuen?
Können sie eins zu eins abgebildet werden? Und wenn nicht, was sind
dann Gütekritierien für demokratische Repräsentation? Für Martinez
Mateo liegt die demokratische Freiheit darin, dass Repräsentation
Identitäten produzieren kann, die vorher noch nicht da waren. Der
Staat wird die Gesellschaft niemals abbilden, sondern bleibt immer
in einer unabgeschlossenen und produktiven Spannung mit ihr. So
entsteht eine neue Perspektive auf politische Repräsentation.
Paritätsnormen und Geschlechterquoten sind dann keine Spiegelung
statistischer Verhältnisse. Wenn per Verfahren Männer und Frauen
gleichgestellt werden, zeigt sich viel mehr die Freiheit des
repräsentativen Systems. Es bildet Gesellschaft nicht ab, wie sie
ist. Sondern zeichnet ein Bild, wie sie sein könnte.
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