Weltkatastrophen – Mit Martin Repohl über die Materialität von Weltbeziehungen
1 Stunde 34 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Im Anthropozän lässt sich die Natur nicht mehr länger nur als
"Umwelt" behandeln. Sie erscheint nicht mehr als Außenstehende der
Moderne, als reiner Ressourcenpool, als Externalität. Sie wird
unkalkulierbar, unstet, bedrohlich und verändert damit das
Beziehungsgefüge, das zwischen Menschen und ihrer Lebenswelt
besteht. Unser Gast Martin Repohl versucht dieses Spannungsfeld auf
den soziologischen Begriff zu bringen. Im Anschluss an Hartmut
Rosas Soziologie der Weltbeziehungen analysiert er die
paradigmatische Umweltkatastrophe des letzten Jahrhunderts:
Tschernobyl. Dabei fragt er nach der Rolle der Materialität für die
Weltbeziehung der Bevölkerung in den verstrahlten Regionen im
Umfeld des Kraftwerks. Die Radioaktivität ist unsichtbar, verteilt
sich, verbindet sich mit Pflanzen, Tieren und Menschen. Sie bleibt
ewig, zerstört unwiederbringlich die Normalität des Alltags.
Tschernobyl wird so zu einer Katastrophe der Lebenswelt – zu einer
Weltkatastrophe. Für Repohl ist die stoffliche Lebenswelt nicht
vollständig deutungsoffen. Die Beziehung, die wir zur Welt
entwickeln, ist also keine bloße soziale Konstruktion, sondern
abhängig von Materialität. Wir fragen uns im Anschluss: Lässt sich
das auch auf den Klimawandel übertragen? Geht uns auch hier die
Normalität unserer Welt verloren? Kann man den Blumen auf dem
Balkon noch trauen?
"Umwelt" behandeln. Sie erscheint nicht mehr als Außenstehende der
Moderne, als reiner Ressourcenpool, als Externalität. Sie wird
unkalkulierbar, unstet, bedrohlich und verändert damit das
Beziehungsgefüge, das zwischen Menschen und ihrer Lebenswelt
besteht. Unser Gast Martin Repohl versucht dieses Spannungsfeld auf
den soziologischen Begriff zu bringen. Im Anschluss an Hartmut
Rosas Soziologie der Weltbeziehungen analysiert er die
paradigmatische Umweltkatastrophe des letzten Jahrhunderts:
Tschernobyl. Dabei fragt er nach der Rolle der Materialität für die
Weltbeziehung der Bevölkerung in den verstrahlten Regionen im
Umfeld des Kraftwerks. Die Radioaktivität ist unsichtbar, verteilt
sich, verbindet sich mit Pflanzen, Tieren und Menschen. Sie bleibt
ewig, zerstört unwiederbringlich die Normalität des Alltags.
Tschernobyl wird so zu einer Katastrophe der Lebenswelt – zu einer
Weltkatastrophe. Für Repohl ist die stoffliche Lebenswelt nicht
vollständig deutungsoffen. Die Beziehung, die wir zur Welt
entwickeln, ist also keine bloße soziale Konstruktion, sondern
abhängig von Materialität. Wir fragen uns im Anschluss: Lässt sich
das auch auf den Klimawandel übertragen? Geht uns auch hier die
Normalität unserer Welt verloren? Kann man den Blumen auf dem
Balkon noch trauen?
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