Hinter den Dingen – Mit Jenni Brichzin und Sebastian Schindler über politische Erkenntnis
1 Stunde 16 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Kaum etwas prägt die Wahrnehmung von Politik in der modernen
Demokratie so wie der Verdacht. Politik ist zu einem guten Teil
Darstellung. Ihre Wahrnehmung lebt so vor allem von der Frage,
welche Mächte, welche Interessen und Strukturen "hinter" der
politischen Auseinandersetzung stecken. Dieses kritische Denken hat
uns gelehrt, dass die Dinge nicht immer so sind, wie sie scheinen.
Doch kann der automatisierte Blick "hinter" die Dinge auch ein
Hindernis bei der Erkenntnis darüber sein, wie die Welt
funktioniert. In einem Aufsatz im Leviathan haben sich unsere Gäste
Jenni Brichzin und Sebastian Schindler damit beschäftigt, warum es
ein Problem sein kann, immer "hinter" die Dinge blicken zu wollen.
Den Ausgangspunkt bildet ihre ethnografische und historische
Politikforschung. Der Vorwurf aus der scientific community war
dabei regelmäßig: Eigentlich ginge es doch nur um Macht und
Interessen. Dagegen betonen die Autoren, dass es gerade die
Oberfläche ist, die zu erforschen sich lohnt.In der Sendung sind
wir uns zunächst uneins, wie stark man verschwörungstheoretisches
und sozialwissenschaftliches Denken miteinander identifizieren
kann. Fragen wirft auch der Begriff der Oberfläche auf. Wie greift
man darauf zu? Hier helfen Hannah Arendt und Bruno Latour weiter.
Es geht um ein Verhältnis zum Wissen: Eine Haltung, Unsicherheit
nicht als Defizit, sondern als Ressource von Erkenntnis zu
verstehen. Das "oberflächliche" Denken will allerdings gelernt
sein. Muss man das Staunen über die soziale Welt im Lehrplan
verankern?
Demokratie so wie der Verdacht. Politik ist zu einem guten Teil
Darstellung. Ihre Wahrnehmung lebt so vor allem von der Frage,
welche Mächte, welche Interessen und Strukturen "hinter" der
politischen Auseinandersetzung stecken. Dieses kritische Denken hat
uns gelehrt, dass die Dinge nicht immer so sind, wie sie scheinen.
Doch kann der automatisierte Blick "hinter" die Dinge auch ein
Hindernis bei der Erkenntnis darüber sein, wie die Welt
funktioniert. In einem Aufsatz im Leviathan haben sich unsere Gäste
Jenni Brichzin und Sebastian Schindler damit beschäftigt, warum es
ein Problem sein kann, immer "hinter" die Dinge blicken zu wollen.
Den Ausgangspunkt bildet ihre ethnografische und historische
Politikforschung. Der Vorwurf aus der scientific community war
dabei regelmäßig: Eigentlich ginge es doch nur um Macht und
Interessen. Dagegen betonen die Autoren, dass es gerade die
Oberfläche ist, die zu erforschen sich lohnt.In der Sendung sind
wir uns zunächst uneins, wie stark man verschwörungstheoretisches
und sozialwissenschaftliches Denken miteinander identifizieren
kann. Fragen wirft auch der Begriff der Oberfläche auf. Wie greift
man darauf zu? Hier helfen Hannah Arendt und Bruno Latour weiter.
Es geht um ein Verhältnis zum Wissen: Eine Haltung, Unsicherheit
nicht als Defizit, sondern als Ressource von Erkenntnis zu
verstehen. Das "oberflächliche" Denken will allerdings gelernt
sein. Muss man das Staunen über die soziale Welt im Lehrplan
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