Wer Kultur sagt, sagt auch Verwaltung – Im Gespräch mit Theodor W. Adorno
1 Stunde 49 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Die verwaltete Welt, in der wir scheinbar leben, erhofft sich
allerlei von Kultur. Kritik des Bestehenden, Ausbruch aus dem
stahlharten Gehäuse der Hörigkeit, pure Vernunft darf niemals
siegen. Merkwürdig, dass Künstlerinnen und Kulturschaffende
gleichzeitig abhängig sind von staatlichen Fördergeldern und
Institutionen. In seinem Vortrag Kultur und Verwaltung von 1959
beschäftigt sich Theodor W. Adorno mit eben diesem Problem. Die
Nützlichkeit des Nützlichen sei selbst „dubios“, so hören wir im
O-Ton, und der Apparat lebe von der Gegenüberstellung mit der
Kultur. Dass das Beharren auf der Nutzlosigkeit von Kultur
staatserhaltend wirkt, leuchtet uns dabei voll ein. Ebenso, dass
die Interdependenz von Kultur und Verwaltung in einer
demokratischen Gesellschaft unumgänglich ist. Wir sprechen, wie
schon in Episode 12, über offene Planung, die Ungeplantes
einschließen soll. Und haben schließlich unsere Zweifel, wie total
man Kulturkritik formulieren kann. Ist Kultur nicht immer mehr als
das Bild, das sich Staat und Gesellschaft von ihr machen? So
überrascht uns auch der staatstragende, versöhnliche Ton Adornos,
wenn es um die liberale Demokratie geht. Er hört sich an wie
jemand, der sich arrangiert hat – und seinem Publikum das
anempfiehlt.
allerlei von Kultur. Kritik des Bestehenden, Ausbruch aus dem
stahlharten Gehäuse der Hörigkeit, pure Vernunft darf niemals
siegen. Merkwürdig, dass Künstlerinnen und Kulturschaffende
gleichzeitig abhängig sind von staatlichen Fördergeldern und
Institutionen. In seinem Vortrag Kultur und Verwaltung von 1959
beschäftigt sich Theodor W. Adorno mit eben diesem Problem. Die
Nützlichkeit des Nützlichen sei selbst „dubios“, so hören wir im
O-Ton, und der Apparat lebe von der Gegenüberstellung mit der
Kultur. Dass das Beharren auf der Nutzlosigkeit von Kultur
staatserhaltend wirkt, leuchtet uns dabei voll ein. Ebenso, dass
die Interdependenz von Kultur und Verwaltung in einer
demokratischen Gesellschaft unumgänglich ist. Wir sprechen, wie
schon in Episode 12, über offene Planung, die Ungeplantes
einschließen soll. Und haben schließlich unsere Zweifel, wie total
man Kulturkritik formulieren kann. Ist Kultur nicht immer mehr als
das Bild, das sich Staat und Gesellschaft von ihr machen? So
überrascht uns auch der staatstragende, versöhnliche Ton Adornos,
wenn es um die liberale Demokratie geht. Er hört sich an wie
jemand, der sich arrangiert hat – und seinem Publikum das
anempfiehlt.
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