Europageschichten – Mit Leoni J. Keskinkilic zur "Europäisierung" rechter Nationalparteien

Europageschichten – Mit Leoni J. Keskinkilic zur "Europäisierung" rechter Nationalparteien

1 Stunde 25 Minuten
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Beschreibung

vor 6 Jahren
Aufklärung, Menschenrechte, Demokratie: so geht das Lied von
Europa, in das wir gerne einstimmen würden. Aber wieso singen es
auch die Rechten so gerne? Von Humanismus und Aufklärung spricht
das Wahlprogramm der AfD. Der Front National schwärmt von
zivilisatorischen Werten und von Laizität. „Ich bin eine
Europäerin“, beteuert Marine Le Pen. Neben der Nation als
geschichtlichem und kulturellem Bezugspunkt taugt inzwischen auch
Europa als beliebtes Schlagwort der Nationalisten. Mehr noch, die
Rechten erzählen eine eigene Geschichte von Europa, in der sie
selbst die ersten Verteidiger der Aufklärung sind. Hier verbindet
sich mit Europa eine lange Geschichte der Fremd‐ und
Selbstbeschreibung. Eine Tradition, die Welt einzuteilen, Menschen
zu sortieren, Drinnen und Draußen abzustecken. Mit Leoni J.
Keskinkilic reden wir über Die „Europäisierung“ rechter
Nationalparteien (in: Rechtspopulismus im Fokus, Springer VS 2018).
Wir sehen, dass mit Europa dabei nicht konkrete Institutionen oder
supranationale Gebilde gemeint sind. Europa heißt hier Abendland.
Heißt wir und sie, heißt Zivilisation und Barbarei, heißt der
Westen und der Rest. In dieser Erzählung vom europäischen
Universalismus macht es durchaus Sinn, Gruppen auszugrenzen,
Religionsfreiheit einzuschränken und am Grenzzaun auch mal zu
schießen.

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