Ehebrecherinnen, Säufer und fluchende Kinder – Zürcher:innen vor dem Sittengericht
23 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Wir springen in dieser Folge ins 16. Jahrhundert, genauer in die
Zeit nach der Reformation. Wer wissen will, wie die Menschen
damals gelebt, geliebt, geredet, gelitten und geflucht haben,
findet in den Protokollen der Stillstandsgerichte im Staatsarchiv
einen reichen Quellenbestand. Diese handschriftlich
protokollierten Fälle führen uns zu Familienvätern, die von
anderen Dorfbewohnern der Untreue bezichtigt wurden, in
Streitigkeiten um die Sitzordnung in der Kirche und zu
ungezogenen, wild fluchenden Kindern, deren Eltern für die
schlechte Erziehung vor den Gerichten antreten mussten.
Francisca Loetz ist Professorin für Allgemeine Geschichte der
Neuzeit an der Universität Zürich. Sie hat 2022 einen Prachtband
unter dem Titel «Gelebte Reformation. Zürich 1500–1800»
herausgebracht und sich darin selbst intensiv mit diesen
Gerichtsprotokollen auseinandergesetzt. Mit Michael Schaffner,
Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Nacherschliessung
und Digitalisierung beim Zürcher Staatsarchiv, spricht sie
darüber, warum dieser reiche Quellenfundus und die Institutionen
dahinter genau in der nachreformatorischen Zeit entstanden sind,
welche offenen Fragen es im Zusammenhang mit den Protokollen noch
zu klären gäbe und wie das Staatsarchiv die Bestände so
erschliesst, dass sich Historiker:innen in diesem Wust aus Akten
gut zurechtfinden.
Host: Florian Niedermann
Fragen und Anregungen: staatsarchivzh@ji.zh.ch
Links zur Folge:
https://archives-quickaccess.ch/search/stazh/stpzh
https://qzh.sources-online.org/
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