#163 Anja Mutschler – Final Call: Transformation
37 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Das „Weiter so!“ Ist radikal. Hier steigen Anja
und Michael in die Diskussion über Transformation und Innovation
ein. Anja Mutschler ist Gründerin und CEO von 20blue, Michael ist
Zukunftsforscher und Gründer seines Instituts. Beide eint die
Überzeugung: Angesichts unserer gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Herausforderungen haben wir keine Wahl als zu
transformieren. Es gibt keine neutrale Ecke, kein schlichtes
Beharren auf dem Vertrauten. Die Vorstellung, wir hätten
überhaupt die Option, uns nicht zu verändern, ist trügerisch. Die
Transformation ist das Normale - so normal, dass wir eigentlich
aufhören könnten, diesen Begriff zu verwenden.
Wie aber kommen wir zu Transformation? Die
Vernunft, das Wissen allein reichen nicht. Die Ratio entscheidet
über das Wie des Handelns, aber kaum über das Ob. Das nach
Michaels Einschätzung beste Buch zu Change und Wandel - das
darüber hinaus noch wirklich gut lesbar ist - kommt von zwei
Amerikanern und heißt „Switch“. Darin findet sich das wunderbare
Bild des Elefanten: Unsere emotionale Seite ist wie ein Elefant,
die Vernunft ist der kleine Reiter oben drauf. Den Elefanten auf
einen neuen Weg zu bringen, ist für ihn anstrengend und der
Erfolg immer nur von kurzer Dauer. Wollen wir den Elefanten, den
Reiter und den Pfad verändern, braucht es anderes als Appelle und
nüchternes Wissen.
Zentral ist auch die Sprache, im unternehmerischen Wandel
ebenso wie im gesellschaftlichen. Auch hier zieht das
Beispiel der Klimakrise. Wonach wir streben sollten, ist nicht
Klimaschutz. Das Klima hat weder Willen noch Empfinden, dem Klima
ist seine Entwicklung gleichgültig. Wir schützen auch nicht
Umwelt oder Globus. Was wir hingegen schützen müssen, sind wir
selbst, ist unsere Zivilisation. Und sprechen wir von
Zivilisationsschutz, ist sofort klarer, was und wer gemeint ist,
sind Ziel und Verantwortung benannt. Auch hier: Es gibt keine
neutrale Ecke, Worte beinhalten Verantwortung.
Wir brauchen eine neue Vorstellung von Dauer und
Stabilität. Ein Gedankenexperiment: Was, wenn wir Ehen
nicht auf Dauer schließen würden, sondern auf Zeit? Was, wenn es
völlig normal und erwartbar wäre, dass eine Ehe nach zehn Jahren
einfach endet, ohne weiteres Zutun, einfach automatisch.
Wiederholung möglich, aber nicht zwingend. Niemals würden
Menschen sich auf eine finanzielle Situation einlassen, wie sie
heute normal ist: Die einen stark bevorteilt und eine stark
benachteiligt. Das würde schlichtweg niemand akzeptieren.
Das von Michael erwähnte Buch:
Chip & Dan Heath: Switch: How to change
things when change is hard, Random House Business
Auf deutsch: Switch: Veränderungen wagen und
dadurch gewinnen! Fischer Taschenbuch.
Zu Gast: Anja Mutschler, Founder 20blue, Podcaster 20blue hour,
Lecturer, Speaker, Art Afficionada, 2. Vorsitzende LV DJV Sachsen
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