#161 Jeremy Bartosiak-Jentys – The end of sugar is nigh

#161 Jeremy Bartosiak-Jentys – The end of sugar is nigh

30 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Nimm den Zucker aus der Nahrung, ersetze ihn duch etwas
leichteres, gesünderes, ökologischeres. In Getränken
funktioniert das schon lange, in fester Nahrung bislang nicht.
Jeremy Bartosiak-Jentys von Supplant aus Cambridge/UK sagt: In
Lebensmitteln hat Zucker gleich eine ganze Reihe von Funktionen
außer der Süße: Zucker ist Masse, gibt Struktur, beeinflusst die
chemischen Prozesse bei der Zubereitung. Zucker ließ sich bislang
nur durch Zucker ersetzen. Jeremy ist Chief Scientific Officer
bei Supplant. Sie sagen: Wir haben einen Zuckerersatz entwickelt,
der sich verhält wie Zucker - allerdings keiner ist.


Supplants Nicht-Zucker enthält nicht nur erheblich weniger
Kalorien als klassischer Zucker und verursacht auch nicht den von
Zucker vertrauten sprunghaften Anstieg des Blutzuckerspiegels.
Die neuartige Zutat verhält sich wie ein Ballaststoff - weil es
im Kern auch genau daraus besteht. Das führt zu einem doppelten
Effekt: Wir könnten Zucker in Lebensmitteln ersetzen - und nutzen
gleichzeitig Nebenströme der landwirtschaftlichen Produktion, die
ansonsten auf dem Feld verrotten würden: Halme, Fasern, das
innere von Maiskolben, etc. Damit ist auch die ökologische Bilanz
eine ganz andere: Der Zusatzbedarf an Wasser, Dünger, Land ist um
Größenordnungen geringer als bei herkömmlichem Zucker.


Zahllos sind die Publikationen, die uns vor zuviel Zucker warnen.
Programme von Ministerien, Gesundheitsinstitutionen,
Krankenkassen, Verbänden. So wie wir Zucker derzeit in westlichen
Gesellschaften nutzen, richtet er durchaus erheblichen Schaden an
der Gesundheit der Bevölkerungen an. Da müsste eine Technologie,
die den Zucker 1:1 ersetzen kann, doch wie gerufen kommen. Die
Antwort der EU: Wir haben hier eine großartige „Novel
Food“-Verordnung. Wer darunter fällt, kann eine Zulassung
beantragen. Der Prozess dauert im besten Fall zwei Jahre, gerne
auch länger. Teuer ist er auch. Die Antwort von Startups wie
Supplant: Dann suchen wir unsere Märkte anderswo. Wer Produkte
mit Supplants Nicht-Zucker kaufen will, muss in die USA. Was als
Schutz vor unsicheren neuartigen Lebensmitteln gedacht ist,
verhindert den sicheren Ersatz von unsicheren, geradezu
schädlichen vertrauten Lebensmitteln. Eine Absurdität.


Auf dem Weg vom heimischen Labor zur Produktion im
Industriemaßstab ist Supplant ungefähr bei einem Drittel der
Strecke. Auch wenn sie bereits im Tonnen-Maßstab produzieren,
jede durchschnittliche Zuckerfabrik liegt um den Faktor tausend
darüber. Noch. 


Zu Gast: Dr. Jeremy Bartosiak-Jentys, Chief
Scientific Officer, Supplant


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Take the sugar out of food, replace it with something
lighter, healthier, more ecological. This has worked in
beverages for a long time, but not in solid food. Jeremy
Bartosiak-Jentys from Supplant in Cambridge/UK says: In food,
sugar has a whole range of functions apart from sweetness: sugar
is mass, gives structure, influences the chemical processes
during preparation. Until now, sugar could only be replaced by
sugar. Jeremy is chief scientific officer at Supplant. They say:
We have developed a sugar substitute that behaves like sugar -
but is not sugar.


Supplant's non-sugar ingredient not only contains significantly
fewer calories than conventional sugar, but also does not cause
the sudden rise in blood glucose levels familiar from sugar. The
novel ingredient behaves like a dietary fiber - because that's
exactly what it is at its core. This leads to a double effect: we
could replace sugar in food - and at the same time use side
streams of agricultural production that would otherwise rot in
the fields: Stalks, fibers, the inside of...

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