#144 Marina Lommel – Personalisierte Ernährung: Heißhunger auf Daten

#144 Marina Lommel – Personalisierte Ernährung: Heißhunger auf Daten

47 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Was essen wir morgen? 3D-gedrucktes Fleisch?
Biomöhren? Marina Lommel, Gründerin von Foodpunk sagt:
Vor allem werden wir genau das essen, was unserem Körper gerade
gut tut. Individuell auf frisch erhobene Daten unseres Körpers
abgestimmt. Marina ist Gründerin und CEO von Foodpunk und liefert
heute schon individualisierte Rezepte und Ernährungspläne an ihre
Community. 


Aber hilft uns der Heißhunger auf Daten? Warum überhaupt digitale
Ernährungspläne? Wir könnten uns doch erst einmal auf Omas gute
Ratschläge besinnen. Wenig Alkohol, viel Gemüse, wenig Fleisch
usw. Marina sagt: Bitte machen! Allerdings werden wir mit diesen
allgemein richtigen Ernährungsregeln maximal 80% dessen
erreichen, was wir mit guter Ernährung bewirken können. Keine
100%. Und schon gar nicht mehr als 100%. Dahin kommen wir nur mit
einer intelligenten Vernetzung und Auswertung von möglichst
vielen Daten. Die reichen von Größe, Gewicht und Bewegung über
Blutwerte, Hormone im Zyklus der Frau, Tiefschlaf perspektivisch
bis hin zu Genetik und den zahlreichen Mikroorganismen, die
unsere Darmflora bilden. 


So wird sich nach Marinas Einschätzung die
personalisierte Ernährung der Zukunft entwickeln: 


Stand Heute: 


Algorithmen werten Basisdaten des Körpers und Bewegungsdaten aus
und übersetzen sie in Ernährungsempfehlungen, um das Wohlbefinden
zu steigern, Abnehmen zu erleichtern, Schlaf und Haut zu
verbessern und Heißhungerattacken zu vermeiden. 


Mitte der 20er Jahre: 


Daten zur Schlafqualität werden automatisiert in
Ernährungsempfehlungen übersetzt. Merke: Fehlende
Tiefschlafphasen führen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu
Heißhungeranfällen am Folgetag. Mit der entsprechend angepassten
Ernährung lässt sich das verhindern.


Um das Jahr 2030: 


Wir werden den Zusammenhang zwischen Genetik und Ernährung
verstanden haben, dank der Fortschritte der sogenannten
Nutrigenomik. Dann – erst dann! – werden Gendiäten sinnvoll
möglich sein. 


Ebenso vielversprechend: Wir werden analysieren können, wie sich
Mikrobiom – also die Darmflora – und Ernährung gegenseitig
beeinflussen. Ein weiteres sehr wirkungsvolles Instrument zur
Steuerung einer personalisierten Ernährung. 


Das Extra: Wir werden dann auch unsere Stimmen automatisiert
auswerten können und daraus wesentliches über den Zustand unseres
Körpers und seine Bedürfnisse lernen. 


Was Marina sich wünscht: Eine Art Multi-Sensor,
der unter Haut platziert wird, laufend verschiedenste Körperdaten
sammelt und digital an ihren Ernährungsalgorithmus weiterreicht.
Zukunftsmusik? Noch ja. 


Zu Gast: Marina Lommel, Gründerin und CEO von
Foodpunk

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