#127 Jess Koch – HR der Zukunft macht sich überflüssig

#127 Jess Koch – HR der Zukunft macht sich überflüssig

43 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Diese Woche in der Zukunft: 


Wofür brauchen wir HR in der Zukunft? Verträge? Nein. Gehälter?
Nein. Alle technischen Vorgänge lassen sich perfekt
automatisieren, mindestens auslagern. Coaching für das ganze
Unternehmen läuft vielfach ins Leere, die Verantwortung für die
persönliche und fachliche Entwicklung der Mitarbeiter:innen
gehört in die Hände eben dieser Mitarbeiter:innen. Bleibt die
Recherche nach guten Kursen und Trainer:innen. Aber sich dafür
eine ganze Abteilung leisten? Jess Koch, Agile Coach und eine der
inspirierendsten und leidenschaftlichsten Streiter für gutes HR
beschreibt „die HR“ der Zukunft als weißes Blatt Papier. Die gute
Personalabteilung arbeitet hart daran, sich selbst überflüssig zu
machen.  


Auf dem Weg dahin liegt eine ganz handfeste Verschiebung von
Macht, weg von der Hierarchie oder Zentralabteilungen hin zum:r
einzelnen Mitarbeiter:in. Warum sollte es jemals eine gute Idee
gewesen sein, dass diejenigen, die selbst am besten wissen, was
sie für ihre Arbeit und die eigene Entwicklung brauchen, andere
fragen müssen, ob sie das auch dürfen. Andere, die sich
logischerweise weniger gut mit den individuellen Bedürfnissen
auskennen. Die latent patriarchale Haltung einer zentralen HR –
„Wir wissen schon, was gut für euch ist. Und für unser Budget.“ –
hat ebenso ausgedient wie pyramidale starre Strukturen. 


Jess schildert: Fragt er 10 Personaler:innen, wer ihre Kunden
sind, so werden mindestens 9 von 10 antworten: Meine Kunden
sitzen im Unternehmen, die wichtigsten in der Geschäftsleitung,
dazu Betriebsrat, Führungskräfte, vielleicht noch die
Mitarbeiter:innen. Am Ende sind zehn unterschiedliche Gruppen
genannt. Die einzige Gruppe, die allerdings regelmäßig fehlt,
sind die Kunden des Unternehmens. Das ist vielfach das
Kernproblem von HR: In der alten, vorhersehbaren Welt waren die
Prozesse so angelegt, dass Sie nur für HR intern funktionierten.
Beliebig zu optimieren und in der Effizienz zu steigern – und
werden doch mit der Komplexität der Gegenwart nicht fertig. Und
schon gar mit der Komplexität der Zukunft.


Unser Fazit: Wir sollten alle dafür sorgen, uns überflüssig und
transparent zu machen, dann können wir entspannt in den Urlaub
fahren und müssen unsere Kollegen und Vorgesetzte auch nicht mehr
damit erpressen, Wissen zurück zu halten und uns damit unkündbar
zu machen.


Zu Gast in dieser Woche:


Jess Koch, Agile Trainer, Coach und Berater bei HR Pioneers

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