#126 Oliver Voigt und Sven Damm - Es gibt keinen Fachkräftemangel

#126 Oliver Voigt und Sven Damm - Es gibt keinen Fachkräftemangel

34 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Diese Woche in der Zukunft: 


Der Fachkräftemangel. Warum wir glauben, dass wir einen haben,
und was tatsächlich dahintersteckt. Natürlich: Etliche
Unternehmen suchen neue Mitarbeiter:innen und finden sie nicht.
Was bis vor kurzem noch ein Phänomen bestimmter Branchen und
einzelner Regionen war, greift um sich. Überall Fachkräftemangel.
Michael Carl im Gespräch mit den People &
Culture-Spezialisten Oliver Voigt und Sven Damm. Eine Folge
direkt von unserem diesjährigen Future Camp „Zukunft der Arbeit“
in den portugiesischen Bergen.


Das Angenehme im Unangenehmen: Wenn der Fachkräftemangel schuld
ist, dass mein Unternehmen keine Mitarbeiter:innen findet, haben
wir einen externen Faktor. Um den sich dann auch jemand Externes
kümmern sollte, die Politik zum Beispiel. Oder die IHK. Und alle
demografischen Indikatoren weisen ja auch darauf hin, dass die
Annahme eines solchen Mangels plausibel ist. 


Gegenrede: Es sind vor allem die Grenzen unseres eigenen Denkens,
die unseren Talentpool beschränken. Vergrößern wir den Pool, in
dem wir suchen, können wir auch wieder aus dem Volleren schöpfen.
Anstatt schnell einen externen Mangel verantwortlich zu machen,
so der Appell des Zukunftscamps, könnten wir uns auch den
unangenehmen Fragen stellen: Warum soll denn ein neuer
Mitarbeiter bei uns arbeiten wollen? Was können wir der einen
Kandidatin bieten, dass sie sich für uns entscheidet? Geld
natürlich, aber noch wichtiger bei Themen der Kultur, der
Entwicklung, der Zusammenarbeit, etc. 


Oder wir schauen gleich auf die vorhandenen Mitarbeiter:innen.
Eine kurze Abwägung der Zahlen: Bis jemand Neues wirklich
produktiv ist, vergeht alles in allem fast ein Jahr. In der Zeit
können wir fast jede:n interne:n Mitarbeiter:in auch zu neuen
Aufgaben hin entwickeln. Wenn wir denn wollen.


Um Missverständnisse zu vermeiden: Der „War for Talents“ ist ganz
real. Das kriegerische Sprachbild ist zwar wohl etwas
martialisch, aber der Wettstreit um die besten und geeignetsten
Mitarbeiter ist ganz handfest – und muss höchste Priorität
genießen. Nur eines ist wichtiger für den Erfolg eines
Unternehmens, als die richtigen Talente zu gewinnen: Talente
halten.


Die Phase, in der Unternehmen gelernt haben, sich auf ihre Kunden
einzurichten, geht ihrem Ende zu. Das können wir, dafür haben wir
die Tools, die Methoden und die Daten. Jetzt geht es darum, diese
Kenntnisse auf Mitarbeiter:innen anzuwenden. Wer heute noch
glaubt, ein einzelnes jährliches Mitarbeitergespräch würde
ausreichen, um die einzelnen im Team wirklich zu kennen, darf
sich an den Gedanken gewöhnen: Das reicht nicht. 


Zu Gast in dieser Woche:


Sven Damm, Gründer und CEO von Brainswork


Oliver Voigt, Director Talent Management, Pipedrive

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