#117 Özden Terli – Wenn der ZDF-Wettermann zum Klima spricht

#117 Özden Terli – Wenn der ZDF-Wettermann zum Klima spricht

40 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Diese Woche in der Zukunft:


Wer heute noch Hitzewellen und Dürre in Europa mit spielenden
Kindern im Freibad bebildert, macht sich der unterlassenen
Berichterstattung schuldig. Die Klimakrise ist real, wir müssen
auf null Emissionen runter und das schnell. Ein Gespräch mit
Özden Terli, Meteorologe und Wettermann im ZDF. 


Özden gehört zu den Journalisten, die immer wieder zur besten
Sendezeit darauf hinweisen, wo wir die Auswirkungen der
Klimakrise bereits heute erleben. Persönlich erhält er dafür
ausschließlich positives Feedback. In den sozialen Medien
hingegen wird er dafür immer wieder hart angegangen. Özden wehrt
sich und veröffentlicht diese Anwürfe - auch um deutlich zu
zeigen, dass man sich wehren kann. 


Ist das Aktivismus statt Journalismus? Özden sagt: Im Gegenteil.
Wir laufen auf derzeit eine 3 Grad-Welt zu. Stefan Rahmsdorf hat
kürzlich anschaulich beschrieben, was das praktisch bedeutet. Wer
das Papier noch kennt, findet es hier. Die Zeit die uns noch
bleibt, um diese 3 Grad-Welt abzuwenden, ist Goldstaub. Wir
dürfen sie nicht verschwenden mit Diskussionen über
Technologieoffenheit oder die Laufzeit von Atomkraftwerken. Das
sind Nebelkerzen derer, die einen wirksamen Klimaschutz
verhindern wollen. 


Wer ist hier eigentlich radikal? Özden Terli sagt ganz klar: Die
Radikalen, das sind die, die den Klimaschutz verzögern und
verhindern. Diejenigen hingegen, die ein sofortiges Umdenken
einfordern, die protestieren und sich auf die Straße kleben, die
sind nur vermeintlich radikal. Radikal ist ein weiter so. 


Wir sind alle Aktivisten: Entweder setzen wir uns für einen
schnellen Wandel im großen Maßstab ein. Dann sind wir Aktivisten
einer 1,5 Grad-Welt. Oder wir blockieren diesen Wandel oder
bremsen ihn durch Nichtstun. Dann sind wir Aktivisten für eine 3
Grad-Welt. Öden zitiert damit Prof. Sebastian Seiffert, der in
Folge 55 Gast hier in „carls zukunft der woche“ war.


Schaut Özden Terli optimistisch in die Zukunft? Er wünschte, er
könnte. Özden plädiert für einen realistischen Blick - und da ist
derzeit nichts zu erkennen, das uns optimistisch stimmen könnte.
Das zu ändern, ist unsere Aufgabe. Da ist zum einen das eigene
Verhalten. Aber viel wichtiger noch: Es geht um den Wandel im
großen Maßstab. Also schreiben wir unseren örtlichen Politikern,
den Managern der ortsansässigen Firmen, allen Multiplikatoren,
die wir kennen und erreichen können. 


Zu Gast in dieser Folge: Özden Terli,
Meteorologe und Wetter-Moderator im ZDF. @TerliWetter


Rahmsdorf-Papier: Stefan Rahmstorf –
Klima und Wetter bei 3 Grad mehr


Eine Erde, wie wir sie nicht kennen (wollen)

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