#48 Der schöne Schmerz für Unternehmen

#48 Der schöne Schmerz für Unternehmen

35 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Diese Woche in der Zukunft: 


Es ist ein Missverhältnis zu Lasten der Jungen. Diejenigen, die
rechnerisch die meiste Zukunft vor sich haben, sind am wenigsten
gefragt, wenn es um die Gestaltung eben dieser Zukunft geht. Und
wenn sie gefragt sind, zum Beispiel als Fach- und Arbeitskräfte
für morgen in Unternehmen, dann sind sie vor allem eines: Ein
Störfaktor. Die Klischees füllen Bände: Die Generation Z will
sich nicht anpassen, fragt vor der ersten Überstunde nach ihrer
Work-Life-Balance und verlangt im Gegenzug ein fürstliches
Gehalt. 


Einer, der sich für die Kommunikation zwischen Generation Z und
Unternehmen engagiert, ist Roger Zimmerman. Der
Deutsch-Franko-Amerikaner hat die Organisation Next Entrepreneurs
gegründet. Heute leitet er die Next Entrepreneurs gemeinsam mit
Joana-Marie Stolz und beide sind hier im Gespräch mit Michael
Carl. Die Next Entrepreneurs veranstalten Workshops mit
Schüler:innen, Student:innen und Unternehmen, um beide Seiten
miteinander in Kontakt zu bringen. Parallel bauen sie eine
Akademie auf, um Jugendliche frühzeitig mit der Startup-Welt,
ihren Methoden, Arbeitsweisen und Haltungen vertraut zu machen.
Ihre erstaunliche Erfahrung: Wie stark sich Jugendliche
motivieren können, wenn sie in einem solche Setting kreativ sein
können. Aber vielleicht ist das auch nur aus einer klassischen
Corporate-Sicht erstaunlich. 


Stichwort Corporate-Sicht: Wer annimmt, der Konflikt zwischen
klassischer Krawattenhierarchie in Unternehmen und nachwachsenden
Generationen sei bereits da, könnte ein unangenehmes Erwachen
erleben. Die Next Entrepreneurs arbeiten bereits mit der
übernächsten Generation und ihre Einschätzung ist: Das Thema
fängt gerade erst an. Die Verfügbarkeit von Wissen, das ständige
Lernen, ebenso wie Mindfulness, andere Führung, häufiger Wechsel
von Aufgaben und Unternehmen prägen eine andere Welt für und in
Unternehmen. Insofern sind die Themen der NEO Academy eben nicht
nur die Themen der heute 17-jährigen, sondern ebenso die Themen
der heute 40-jährigen. Schließlich habe auch letztere noch
mehrere Jahrzehnte im Beruf vor sich. 


Ist unsere Gesellschaft überhaupt reif für junge Menschen? Roger
Zimmerman ist sich sicher: Das ist gar keine Frage. Die jungen
Menschen, mit denen er zusammenarbeitet, fragen hier nicht. Sie
machen einfach. Und damit heißt es, Abschied zu nehmen von
vertrauten Verhältnissen, von dem gewohnten Umfeld und den
Selbstverständlichkeiten, in die heute aktive Generationen
hineingewachsen sind, in denen sie Karriere gemacht haben – und
von denen sie heute feststellen müssen, dass sie eben nicht mehr
selbstverständlich sind. Ein Schmerz. Oder, wie Joana-Marie Stolz
sagt: Ein schöner Schmerz. 


Der Gast in dieser Woche:


Roger Zimmerman, Joana-Marie Stolz

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